Was ist eigentlich Erdöl und wie entsteht es?
Erdöl ist ein in der Erdkruste eingelagertes, natürlich vorkommendes, flüssiges Gemisch aus Kohlenwasserstoffen. Rohes Erdöl (Rohöl) besteht aus über 17.000 Stoffen und ist eine der komplexesten organischen Mischungen, die natürlicherweise auf der Erde vorkommen. Es bildet sich unter sauerstofffreien Verhältnissen aus abgestorbenem tierischen und pflanzlichen Plankton. Dieses Plankton sinkt in den Faulschlamm und wird dort über Jahrmillionen hinweg von Bakterien zersetzt. Es entsteht so eine Erdölvorstufe, die immer tiefer sinkt. Durch die höheren Temperaturen in diesen Tiefen spalten sich Moleküle wie Wasser, Kohlendioxid und Erdgas (Methan) ab. Übrig bleibt das Erdöl, das sich im Erdölmuttergestein in feinen Tröpfchen bildet. Unter dem Druck der Sedimente wird es dann ausgepresst und migriert in poröse und klüftige Speichergesteine aus, wo es sich in Erdölfallen zu Lagerstätten anreichert. Farbe und Konsistenz variieren von transparent und dünnflüssig bis tiefschwarz und dickflüssig. Aufgrund von Schwefelverbindungen hat Erdöl seinen charakteristischen Geruch, der zwischen angenehm und abstoßend wechseln kann.
Heizöl - Sorten und Arten
Heizöl ist ein flüssiger Brennstoff der aus schwer entflammbaren Anteilen des Erdöls hergestellt wird. Nach der Viskosität (auch nach dem Asche- und Schwefelgehalt sowie dem Verhältnis Kohlenstoff zu Wasser) unterscheidet man verschiedene Sorten:
- EL – extra leichtflüssig, hauptsächlich zur Verwendung in kleinen Heizanlagen
- EL schwefelarm – hauptsächlich zur Verwendung in Brennwertanlagen gedacht
- L – leichtflüssig*
- M – mittelflüssig*
- S – schwerflüssig, hauptsächlich zur Verwendung von Großverbrauchern
- ES – extra schwerflüssig
*Die Sorten M und L stammen üblicherweise aus Stein- oder Braunkohleteerölen und werden nur noch selten verwendet.
Die Norm DIN 51603-1 unterscheidet zwei Heizöl-Sorten: Heizöl EL (HEL) und Heizöl EL schwefelarm. Seit dem 1. Januar 2008 darf HEL einen Schwefelgehalt von maximal 1000 mg/kg aufweisen, HEL schwefelarm maximal 50 mg/kg. Zurzeit werden auf dem Markt folgende Qualitäten angeboten:
- HEL Standard mit Raffinerieadditivierung (Additive zur Verbesserung des Trübungspunktes und der Filtrierbarkeitsgrenze – beides sind temperaturabhängige Eigenschaften von Heizöl)
- HEL Premium mit spezieller Additivierung (Stabilisatoren, Metalldeaktivatoren, Geruchsüberdecker)
- HEL schwefelarm mit ähnlicher Additivierung wie Premium sowie zusätzlich mit Schmierfähigkeitsverbesserer.
- HEL ist ein Gemisch aus Kerosin, Gasölfraktionen der Erdöldestillation und diversen Additiven und somit eine auf die erforderlichen Spezifikationen zugeschnittene Mischung. Die zur Verfügung stehenden Komponenten sind den starken Qualitätsschwankungen des Rohöls unterworfen, so dass immer wieder unterschiedliche Mischungsverhältnisse von Kerosin, Leichtgasöl und Schwergasöl auftreten können, um alle erforderlichen Spezifikationen zu erfüllen.
Um die missbräuchliche Verwendung als Dieselkraftstoff zu verhindern, muss Heizöl EL mit Zusatzstoffen wie Furfural und rotem Farbstoff gekennzeichnet sein.
Heizöl – günstig und jede Menge Vorteile
Sicherlich wissen Sie, dass im langjährigen Mittel die Brennstoffkosten für Erdgas 30% höher sind als für Heizöl. Ein starkes Argument, denn wer spart nicht gern? Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit Heizöl zu kaufen, wenn der Preis für Sie stimmt. Das macht sie unabhängiger von Preisschwankungen und Sie können zudem noch mehr sparen – und das noch viele Jahre. Denn die Ölvorkommen der Erde werden noch mehrere hundert Jahre reichen.
Aber auch die Umwelt freut sich, denn die Emissionen von Methan, Stickoxiden und Kohlendioxid sind bei einem Einsatz von Heizöl deutlich niedriger als bei Erdgas. Und weil moderne Heizungen das Heizöl mit einem extrem hohen Wirkungsgrad verbrennen, sind nahezu alle mit dem Blauen Engel, dem ersten und bekanntesten Umweltzeichen der Welt, ausgezeichnet worden.