Schwefel
Chemisches Element, das zu den nichtmetallischen Stoffen zählt und mit dem Symbol S dargestellt wird. Abhängig von der Umgebungstemperatur kann Schwefel sowohl in kristalliner Festform als auch in flüssigem und gasförmigem Zustand auftreten. Schwefelkristalle werden vor allem nahe Vulkanen abgebaut. Darüber hinaus ist der Stoff gelber Farbe Bestandteil fossiler Brennstoffe wie Erdöl und Erdgas. Der Schwefelgehalt von Rohölen und Ölprodukten ist in der Mineralölwirtschaft ein wichtiges Qualitätsmerkmal, das die Nachfrage nach folgenden Ölvarianten steigert:
- Schwefelarmes Heizöl: Da bei der Verbrennung schwefelhaltiger Substanzen das giftige Gas Schwefeldioxid entsteht, gelten für Brennstoffe auf Erdölbasis Grenzwerte für den zulässigen Schwefelgehalt. Schwefelarmes Heizöl darf laut der DIN-Norm 51603-1 maximal 50 Milligramm Schwefel pro Kilogramm beinhalten. Um die Mineralölprodukte mit geringem Schwefelgehalt herzustellen, werden in Raffinerien Entschwefelungsprozesse angewendet. Der hierbei gewonnene Schwefel findet anschließend beispielsweise in Düngemitteln Verwendung.
- Süße Rohöle: Als Ausgangsprodukt für die Herstellung schwefelarmer Mineralölprodukte eignen sich Rohöle mit von Natur aus geringem Schwefelgehalt am besten. Sie können mit minimalem Aufwand sowie niedrigen Kosten weiterverarbeitet werden. Daher sind die sogenannten süßen Rohöle mit einem Schwefelgehalt von weniger als einem Prozent bei Raffineriebetreibern besonders beliebt. Wie viel Schwefel im Rohöl enthalten ist, hängt maßgeblich von seiner Provenienz ab. Während das US-amerikanische WTI und die europäische Sorte Brent zu den schwefelarmen, süßen Ölen zählen, werden schwefelreichere Rohöle beispielsweise aus Südamerika als sauer bezeichnet.
Schwefelgehalt ausgewählter Rohöle