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OPEC+ verfehlt Produktionskürzungsziele im Juni

von Christoph Warich

Überraschenderweise hat die OPEC ihre eigenen Kürzungsvorgaben im vergangenen Monat nicht erreichen können.

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 715,00 Dollar. Brent handelt aktuell bei 75,13 Dollar und damit +0,22 Dollar zum Schluss Freitag. WTI handelt momentan bei 70,32 Dollar.

OPEC+ scheitert an eigenen Vorgaben

In einer enttäuschenden Wendung hat die Organization of the Petroleum Exporting Countries (OPEC) ihre eigenen Produktionskürzungsziele für den Monat Juni nicht erreicht. Obwohl sechs OPEC-Länder für Mai eine zusätzliche Kürzung von 1,04 Millionen Barrel pro Tag (B/T) angekündigt hatten, sank die tatsächliche Produktion in diesem Monat nur um 240.000 B/T.
Der Produktionsrückgang setzte sich im Juni fort, aber die Reduktion von 50.000 B/T blieb weit hinter dem erforderlichen Minus zurück, um die selbst auferlegten Kürzungsziele der Gruppe zu erfüllen. Laut einer aktuellen Studie von Reuters belief sich die Gesamtproduktion der OPEC im Juni auf etwa 28,18 Millionen B/T und verfehlte damit das Ziel um fast 1 Million B/T.
Besonders bemerkenswert ist, dass sowohl der Irak als auch Nigeria ihre Ölproduktion im letzten Monat steigern konnten und damit die Kürzungen anderer Mitgliedsländer teilweise ausgleichen. Dies erschwert die Bemühungen der OPEC, die globalen Ölpreise zu stabilisieren und eine disziplinierte Produktion unter ihren Mitgliedern aufrechtzuerhalten, zusätzlich.
Das Nichterreichen der Produktionskürzungsziele wirft Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit der Strategien der OPEC bei der Bewältigung der anhaltenden Herausforderungen auf dem Ölmarkt auf. Es setzt die Organisation auch unter zusätzlichen Druck, einen einheitlichen Ansatz zur Balance von Angebot und Nachfrage zu finden und weitere Marktschwankungen zu verhindern.

Ölmärkte erhoffen sich Aufschwung durch US-Konjunkturbelebung und OPEC-Kürzungen

Die steigenden Zinssätze und die Sorgen vor einer Rezession in mehreren großen Volkswirtschaften sowie die stockende wirtschaftliche Erholung in China haben in den letzten Monaten immer wieder Druck auf die Ölmärkte ausgeübt. Besonders die unsichere Nachfrageentwicklung in China, einem der weltweit größten Ölverbraucher und größten Ölimporteure, hat die Börsen belastet.
Allerdings haben jüngste Anzeichen einer Belebung der US-Konjunktur und ein erheblicher Rückgang der US-Ölvorräte etwas Unterstützung geboten. Das Department of Energy (DOE) meldete am Mittwoch einen Rückgang der Rohölvorräte um beeindruckende 9,6 Millionen Barrel, was bei Marktteilnehmern Bedenken hinsichtlich eines möglichen Angebotsdefizits aufkommen ließ. Zudem treten nächste Woche die zusätzlichen Kürzungen Saudi-Arabiens in Kraft.
Das OPEC-Schwergewicht plant eine weitere Reduzierung der Fördermengen um 1 Million Barrel pro Tag (B/T), die zunächst für den Juli geplant ist. Angesichts der derzeit niedrigen Preisniveaus ist es äußerst wahrscheinlich, dass diese Maßnahme verlängert wird. Die OPEC+ hat derzeit bereits eine Kürzung von rund 3,6 Millionen B/T vorgenommen, zumindest nominell. Mit den zusätzlichen Kürzungen sollen ab Juli etwa 4,6 Millionen B/T vom Markt genommen werden.

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