Wintereinbruch trifft US-Ölsektor
von Christoph Warich
Der Süden der USA leidet unter den niedrigen Temperaturen. Der hiesige Ölsektor muss vielerorts den Betrieb einstellen.
Wintereinbruch legt US-Ölsektor lahm: Dramatischer Einbruch in North Dakota
Der anhaltende Wintereinbruch in den USA hat erhebliche Auswirkungen auf die Ölproduktion im Land, insbesondere in North Dakota. Am Dienstag brach die Ölproduktion in den Schieferölgebieten des Bundesstaates um etwa die Hälfte ein. Laut Angaben der North Dakota Pipeline Authority sanken die Fördermengen auf 600.000 bis 650.000 Barrel pro Tag, verglichen mit 425.000 Barrel pro Tag am Vortag. Normalerweise liegt die Gesamtfördermenge des Bundesstaates bei über 1 Million Barrel pro Tag.
In Texas sind vor allem die Raffinerien von dem ungewöhnlich starken Kälteeinbruch betroffen. Die Total musste am Dienstag mehrere Anlagen schließen, darunter die Raffinerie in Port Arthur mit einer Kapazität von 238.000 Barrel pro Tag. Auch die Baytown Raffinerie von Exxon Mobil und die Flint Hills Raffinerie in Corpus Christi arbeiten nur eingeschränkt. Die Frühjahrs-Wartungssaison trägt zusätzlich dazu bei, dass die Raffineriekapazität reduziert ist.
Trotz dieser massiven Beeinträchtigungen bleibt ein erwarteter Preisanstieg bisher aus. Der US-Benzinpreis sank sogar gestern Abend, und auch der Heating Oil verzeichnete den dritten Verlusttag in Folge. Die starke Zunahme der US-Produktvorräte in den letzten Wochen lässt darauf schließen, dass es derzeit keine unmittelbare Angst vor Angebotsknappheit gibt. Die genauen Auswirkungen des Wintereinbruchs werden sich erst in den nächsten DOE-Daten in der kommenden Woche zeigen.
BP: Murray Auchincloss wird neuer Unternehmenschef
Der britische Ölkonzern BP hat einen neuen CEO. Wie das Unternehmen am Mittwoch in London bekannt gab, wurde der bisherige Interimschef Murray Auchincloss mit sofortiger Wirkung zum dauerhaften BP-Chef ernannt. Auchincloss leitet den Ölkonzern bereits seit September interimistisch und wird auch weiterhin Mitglied im Verwaltungsrat bleiben.
Die Entscheidung folgt auf den überraschenden Rücktritt des ehemaligen BP-Chefs Bernard Looney im September. Looney trat mit sofortiger Wirkung zurück, nachdem Beziehungen zu Kollegen aus seiner Vergangenheit ans Licht gekommen waren.
Der Verwaltungsratsvorsitzende Helge Lund erklärte, dass das Führungsgremium seit September einen gründlichen Auswahlprozess durchgeführt habe, um den nächsten BP-Unternehmenschef zu finden. Dabei wurden mehrere hochkarätige Kandidaten intensiv geprüft. Der Verwaltungsrat ist überzeugt, dass Murray Auchincloss der herausragende Kandidat ist und die richtige Führungspersönlichkeit für BP darstellt.