Weltweite Konflikte stützen hohe Ölpreise
von Christoph Warich
Die Ölfutures befinden sich weiterhin auf Rekordniveau. Die Konflikte in der Ukraine und den VAE stützen die hohen Preise.
Notierungen
ICE Gasoil Februar handelte zuletzt bei 773,50 Dollar und damit +4,25 Dollar zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt bei 88,37 Dollar, das sind +0,49 Dollar zum Schluss Freitag. ICE WTI handelt momentan bei 85,63 Dollar.
VAE erneut Ziel von Angriffen
Die Vereinigten Arabischen Emirate wurden erneut das Ziel von Angriffen der jemenitischen Houthi-Rebellen. Die Rebellen attackierten das Land im nahen Osten mit Raketen und Drohnen. Ein Kraftstofflager in Abu Dhabi wurde getroffen, drei Menschen verloren ihr Leben. Daraufhin sperrte das Innenministerium den örtlichen Luftraum für Drohnen und Leichtflugzeuge.
In den frühen Morgenstunden des heutigen Tages mussten die Vereinigten Arabischen Emirate erneut zwei ballistische Flugkörper abwehren, welche in Richtung Abu Dhabi abgefeuert wurden.
Laut Houthi-Rebellen handelt es sich bei den Angriffen um einen Vergeltungsschlag für einen Luftangriff der Militärkoalition unter saudi-arabischer Führung auf eine Kleinstadt nahe Sanaa, bei dem dutzende Menschen ums Leben gekommen seien sollen.
Neben möglichen Versorgungsengpässen durch eine eingeschränkte Produktion, birgt der Konflikt auch Gefahren, das neue Atomabkommen mit dem Iran zu torpedieren. Teheran unterstützt mutmaßlich die Rebellen in ihrem Kampf gegen Saudi-Arabien.
Diplomaten verlassen Ukraine
Nachdem es zuletzt nur Gerüchte darüber gab, dass die USA ihr diplomatisches Personal in der Ukraine reduzieren möchten, scheint sich dies nun zu bewahrheiten. Das US-amerikanische Außenministerium forderte kürzlich die Familienmitglieder seiner Diplomaten in der Ukraine dazu auf, das Land zu verlassen. Auch in Kiew tätige US-Diplomaten selbst haben, sollten sie den Wunsch äußern, die Erlaubnis auszureisen.
In einer Mitteilung gab die US-Botschaft an, dass jederzeit mit einer Militäraktion Russlands gerechnet werden müsse. US-Bürger sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie im Falle eines Kriegsausbruchs nicht evakuiert werden können.
Seit Wochen sorgt die Lage an der ukrainisch-russischen Grenze für Spannungen und Ungewissheit auf den Ölmärkten. Durch die gute Nachfrageentwicklung und die angespannte Versorgungslage steigen die Preise für Rohöl und seine Produkte immer weiter, ein Ende des Anstiegs ist bislang noch nicht in Sicht.