Waldbrände beeinträchtigen kanadische Ölproduktion
von Christoph Warich
ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 692,25 Dollar. Brent handelt aktuell bei 76,91 Dollar und damit -0,53 Dollar zum Schluss Dienstag. WTI handelt momentan bei 72,76 Dollar.
Waldbrände in Alberta beeinträchtigen Ölproduktion in Kanada
Die anhaltenden Waldbrände in der kanadischen Provinz Alberta, einem wichtigen Gebiet für die Ölförderung des Landes, haben zunehmend Auswirkungen auf die Produktion. Obwohl die Feuerwehr Fortschritte bei den Löscharbeiten verzeichnet, sind viele Brandherde immer noch nicht unter Kontrolle.
Aktuellen Berichten zufolge sind etwa 319.000 Barrel pro Tag (B/T) Ölequivalent offline, was etwa 3,7 Prozent der gesamten kanadischen Fördermenge entspricht. Dieser Wert ist im Vergleich zu gestern Morgen gestiegen, als es noch 3 Prozent (280.000 B/T) waren. Bisher gibt es keine Berichte über Brandschäden an Förderanlagen und die Evakuierungen erfolgen vorsorglich. Sobald die Brände unter Kontrolle sind, kann die Ölförderung theoretisch relativ schnell wieder aufgenommen werden.
Allerdings wird erwartet, dass es noch eine Weile dauern wird, bis die Brände vollständig gelöscht sind. Jay Averill, Sprecher der Canadian Association of Petroleum Producers (CAPP), erklärt, dass die Auswirkungen auf die Industrie aufgrund der sich schnell ändernden Bedingungen schwer zu quantifizieren sind. In einigen Gebieten, in denen die Bedrohung abgenommen hat, konnten einzelne Unternehmen die Produktion wieder aufnehmen. Es ist jedoch noch zu früh, um die Gesamtkosten abzuschätzen, da die Situation weiterhin unklar ist. Gestern wurde berichtet, dass es eventuell Monate dauern könnte, bis alle Brände unter Kontrolle gebracht sind.
API-Bericht: Rohölbestände steigen, Destillate sinken
Der aktuelle Bestandsbericht des American Petroleum Institute (API) weicht erneut von den Erwartungen ab. Die nationalen Rohölbestände der USA sind laut API um 3,6 Millionen Barrel gestiegen, während zuvor ein Rückgang erwartet wurde. Allerdings sanken die Destillatbestände um 3,9 Millionen Barrel.
Die Abweichungen werfen Bedenken hinsichtlich der Nachfrage auf. Der Markt wartet somit gespannt auf den DOE-Bericht, der weitere Informationen zur Nachfrage und Ölverarbeitung liefert. Dieser Bericht könnte heute Nachmittag neue Impulse für den Ölmarkt setzen.