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Wagner Aufstand sorgt für Unsicherheit

von Christoph Warich

Der Aufstand der russischen Söldnertruppe Wagner sorgte am Wochenende kurzzeitig für Unruhe an den Ölmärkten

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 704,00 Dollar. Brent handelt aktuell bei 74,09 Dollar und damit -0,14 Dollar zum Schluss Freitag. WTI handelt momentan bei 69,33 Dollar.

Kurzlebiger Aufstand von Wagner-Gruppe in Russland schürt Unsicherheit auf dem Ölmarkt

Ein kurzlebiger Aufstand der Söldnergruppe Wagner in Russland hat die Frage nach politischer Stabilität im Land auf den Ölmärkten wieder aufkommen lassen. Der Ölmarkt reagierte volatil, auch wenn Experten keine unmittelbaren Auswirkungen auf die russische Ölförderung erwarten.
Das Beratungsunternehmen Rystad Energy betont jedoch, dass das geopolitische Risiko durch die interne Instabilität in Russland gestiegen ist. Der Machtkampf zwischen Präsident Putin und Wagner-Chef Prigoschin endete mit einer Vereinbarung, die den Aufständischen Straffreiheit gewährte. Dennoch bleiben Zweifel an der Stabilität von Putins Machtposition. Länger anhaltende Unruhen könnten erhebliche Auswirkungen auf die globalen Ölmärkte haben. Die Märkte reagierten mit einem Anstieg der Rohölkontrakte, was als typische Reaktion auf Unsicherheit in einem wichtigen Förderland interpretiert wird.

Goldman Sachs: Unruhen in Russland könnten zu Angebotsverknappung führen

Laut Analysten von Goldman Sachs könnten die Unruhen in Russland langfristig zu einer Angebotsverknappung führen. Kurzfristig erwarten sie geringe Auswirkungen auf den Spotmarkt, da sich die fundamentale Lage nicht verändert hat. Allerdings warnen sie vor einem gestiegenen Risiko aufgrund des Aufstands und der politischen Instabilität.
Besonders das Asowsche Meer, das ins Schwarze Meer führt, birgt laut Goldman Sachs ein erhöhtes Risiko von Unterbrechungen oder Blockaden in der Ölinfrastruktur. Zudem könnte die Wagner-Gruppe, die auch in Libyen aktiv ist, die dortige Ölförderung unterbrechen. In den letzten fünf Jahren gab es bereits mehrfach Blockaden, die die libysche Produktion von 1,1 Mio. B/T stark einschränkten.
Die Bank betont jedoch, dass die OPEC+ in der Lage wäre, mögliche Ausfälle Russlands durch eine Anpassung der Förderkürzungen auszugleichen. Bei einer Eskalation der Spannungen zwischen Russland und Saudi-Arabien könnte es zu einer höheren Kernproduktion der OPEC kommen, so die Experten der Bank.

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