Volatilität der Märkte bleibt hoch
Nach starken Preiseinbrüchen im Laufe des gestrigen Tages kam es zu heute Morgen zu ebenso umfangreichen Kurskorrekturen.
Notierungen
ICE Gasoil April handelte zuletzt bei 1097,00 Dollar und damit -33,75 Dollar zum Settlement des Vortages.
ICE Brent handelt bei 111,85 Dollar. Das sind -0,63 Dollar zum Schluss Montag. ICE WTI handelt derzeit bei 105,47 Dollar.
Neue Handelswoche startet volatil
Die Ölfutures zeigen sich zu Beginn der neuen Wochen erneut extrem Anfällig für Ausrutscher nach oben oder unten. Insbesondere die Situation in China und dessen Umgang mit dem Coronavirus zeigt seine Einflüsse auf die Entwicklung der Ölpreise.
Gestern verhängte die Chinesische Regierungen einen Lockdown für die Osthälfte von Shanghai. Im Laufe der Woche wird dann auch die westliche Hälfte der Millionenmetropole bis zum 05. April mit umfangreichen Beschränkungen für die Bevölkerung belegt.
Der Einfluss allein dieses Lockdowns auf die chinesische Ölnachfrage wird derzeit auf ein Minus von knapp 200.000 B/T geschätzt. Und Shanghai ist nicht die einzige Metropole Chinas, welche aktuell von umfangreichen Beschränkungen betroffen ist.
Weiteren Verkaufsdruck erzeugte gestern die Meldung über ein erneutes Treffen zwischen der Ukraine und Russland auf neutralem Boden. So sollen heute die Gespräche zwischen den Delegationen der beiden Länder in der Türkei fortgesetzt werden. Mit einem Durchbruch wird jedoch weiterhin nicht gerechnet und ein Treffen zwischen den Präsidenten der Kriegsparteien scheint noch in weiter Ferne zu liegen. Auch wenn der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zuletzt erneut von umfangreichen Zugeständnissen bezüglich des Donbass sprach, scheint der Weg zu einem Friedensabkommen noch weit zu sein.
Dieselexporte der USA auf Höchststand
Nicht nur die Exporte von Flüssiggas haben im Zuge des Ukrainekrieges enorm zugenommen, auch beim Diesel ist die von den USA nach Europa gelieferte Menge auf einen Höchststand gesprungen.
Seit Beginn des Monats sollen laut Schätzungen knapp 84.700 B/T nach Europa geliefert worden sein. Die Exporte erreichen damit den höchsten Wert seit acht Monaten.
Insgesamt exportierten die USA von ihren Häfen im US-Golf seit Anfang März ca. 1,04 Mio. B/T, was beinahe dem letzten Höchststand von August 2019 entspricht. Das alles geschieht, obwohl der Lagerbestand von Diesel in den USA so niedrig ist wie lange nicht mehr.
Im Jahr 2019 bezog Europa ungefähr 20 Prozent seiner Dieselimporte aus Russland. Angesichts des Angriffskrieges auf die Ukraine und der daraufhin verhängten Sanktionen wird aktuell versucht, die Abhängigkeit von den russischen Energielieferungen zu minimieren.