Volatile Märkte, unvorhersehbare Risiken
Die Möglichkeit eines neuen Atom-Abkommens hält den Ölpreis bislang unter 100 Dollar. Doch der Ukraine-Konflikt birgt unvorhersehbare Risiken.
Notierungen
ICE Gasoil März handelte zuletzt bei 829,75 Dollar, -4,50 Dollar zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt momentan bei 96,64 Dollar. Das sind -0,20 Dollar zum Schluss Dienstag. ICE WTI handelt bei 91,94 Dollar.
Atomgespräche kurz vor Abschluss
Die derzeit in Wien stattfindenden Gespräche zwischen Vertretern der UN und dem Iran, über ein neues Abkommen zur Nutzung von Atomenergie, dürften diese Woche ihr Ende finden. Dies lässt sich zumindest aus den Kommentaren der beteiligten Unterhändler schließen.
Ob es jedoch am Ende der langen Verhandlungen wirklich zu einer neuen Abmachung zwischen den beteiligten Parteien kommt, ist nach wie vor ungewiss. Der Iran besteht weiterhin auf umfangreiche Garantien, welche die US-Regierung nicht leisten möchte,
beziehungsweise nicht leisten kann. Und auch wenn es zu deutlichen Fortschritten gekommen ist, ließ die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, verlauten, dass eine Vereinbarung alle wichtigen Punkte beinhalten muss, und nicht nur Teilaspekte.
Marktteilnehmer müssen sich also mindestens bis zum Ende der Woche gedulden, bis sie erfahren, ob der Iran wieder am internationalen Ölhandel teilnehmen können wird, oder weiterhin ausgeschlossen bleibt.
Ukraine-Konflikt hält die Märkte im Griff
Nachdem der russische Präsident Putin vorgestern die abtrünnigen ukrainischen Gebiete Luhansk und Donezk als unabhängige Staaten anerkannt hat, wurde mit umfangreichen Wirtschaftssanktionen gegen Russland gerechnet und so eine Eskalation der Ölpreisspirale erwartet.
Die Tatsache, dass sich die Sanktionen des Westens jedoch vorerst auf den russischen Finanzsektor und einige Einzelpersonen beschränken, verhinderte einen ausufernden Anstieg von Brent über die 100 Dollar Marke.
Dennoch ist die Lage nach wie vor unübersichtlich und es scheint internationalen Beobachtern und Experten zufolge unvorhersehbar, welche Schritte die russische Führung als nächstes in Erwägung zieht.
Für die überhitzten Ölmärkte heißt es also abwarten und reagieren, eine Prognose der Ölpreise erscheint in der derzeitigen Gemengelage mehr als schwierig.