USA mit Rekordförderung im Schieferölbereich
von Christoph Warich
Die USA erwarten diesen Monat und zu Beginn des nächsten Jahres einen neuen Rekord der Schieferölproduktion. Coronamaßnahmen sorgen für neuen Druck auf die Märkte.
Notierungen
ICE Gasoil Dezember handelte zuletzt bei 648,50 Dollar, -0,25 Dollar zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt bei 74,56 Dollar, das sind +0,17 Dollar zum Schluss Montag. ICE WTI handelt bei 71,79 Dollar.
Schieferölproduktion auf Rekordkurs
Die EIA, die statistische Abteilung des US-Energieministeriums, sieht in ihrem jüngsten Bericht einen deutlichen Anstieg im Bereich der Schieferölproduktion innerhalb der nächsten Monate. So sollen die Fördermengen zum Beginn des neuen Jahres um 96.000 B/T auf bereits 8,439 Mio. B/T ansteigen. Insbesondere im Permian-Becken, dem größten Schieferölgebiet der USA, wird mit einem starken Wachstum gerechnet. Alleine dort wird mit einer Produktion von 4,96 Mio. B/T noch in diesem Monat gerechnet. Bereits imm Januar wird eine Überschreitung der 5 Mio. B/T Grenze prognostiziert, das erste Mal seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2007.
Während der Pandemie ist die US-Schieferölindustrie massiv eingebrochen, durch die geringen Marktpreise haben damals viele Unternehmen ihre Investitionen gestoppt oder zurückgezogen. Die Produktion war schlicht nicht rentabel. Dieser Trend scheint sich derzeit umzukehren, laut Rystad Energy werden die Schieferölproduzenten ihre Investitionsausgaben im Jahr 2022 um fast 20 Prozent auf 83,4 Mrd. Dollar erhöhen. Dies wäre der höchste Wert seit Beginn der Pandemie.
Corona lastet auf den Märkten
Die größten Ängste vor Omikron scheinen verdrängt zu sein, doch so richtig lässt die Corona-Pandemie die Märkte nicht los. Einige Regierungen der Welt verschärfen momentan erneut ihre Corona-Maßnahmen, beispielsweise Großbritannien oder Norwegen. Letzteres hat beispielsweise außerhäuslichen Genuss von Alkohol unter Strafe gestellt. Großbritannien hat derweil seinen ersten Todesfall in Verbindung mit einer Omikron-Infektion zu vermelden.
Auch China verzeichnete in der Industrieregion Zhejiang den ersten großen Ausbruch dieses Jahres. Dort wurden, den hiesigen Regeln entsprechend, auf Anhieb zehntausende Menschen in den Lockdown geschickt.
Auswirkungen auf die Nachfrage hat das Ganze bisher noch nicht. Mit etwas Glück können Kunden von Heizöl und Benzin jedoch zum Jahreswechsel noch mit fallenden Preisen rechnen.