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US-Rohölvorräte mit Abbauten

von Christoph Warich

Das American Petroleum Institute vermeldete gestern überraschende Abbauten bei den landesweiten US-Rohölvorkommen

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 693,00 Dollar. Brent handelt aktuell bei 75,81 Dollar und damit -0,31 Dollar zum Schluss Dienstag. WTI handelt momentan bei 71,31 Dollar.

US-Rohölvorräte sinken überraschend

Die landesweiten Rohölbestände der USA sind entgegen den Erwartungen der Analysten in der Woche zum 2. Juni laut Daten des American Petroleum Institutes (API) gesunken. Allerdings wurden starke Aufbauten bei den Destillat- und Benzinvorräten gemeldet. Die Analysten prognostizieren ebenfalls einen Anstieg der Bestände in den beiden Kategorien, doch laut API dürfte dieser Anstieg schwächer ausfallen als erwartet.
Der API-Bericht enthält keine Daten zur Auslastung der US-Raffinerien, während die Analysten davon ausgehen, dass sie in der vergangenen Woche um 0,5 Prozentpunkte gestiegen ist. Eine höhere Auslastung könnte die sinkenden Rohölbestände und die steigenden Destillat- und Benzinbestände teilweise erklären, wobei auch eine schwächere Nachfrage zu dem stärker als erwarteten Anstieg beigetragen haben könnte.
Da das Memorial Day Wochenende in die Berichtswoche fällt, was inoffiziell den Beginn der Sommerfahrsaison in den USA markiert, hätte eine schwächere Nachfrage nach Kraftstoffen wie Benzin und Diesel eine stärkere bearishe Note als üblich. Genauere Daten zur Nachfrage und zur Raffinerieauslastung werden jedoch erst im offiziellen Bestandsbericht des DOE erwartet, der um 16:30 Uhr veröffentlicht wird. Angesichts der umfangreichen Aufbauten bei den Destillat- und Benzinbeständen ist der Dienstagnacht veröffentlichte API-Bericht trotz des gesunkenen Rohölbestands eher bearish einzustufen.

Analysten sehen keine größeren Auswirkungen durch OPEC-Entscheidung

Die Citigroup erwartet keinen nachhaltigen Preisanstieg als Ergebnis des OPEC+ Treffens. Schwächere Nachfrage, stärkeres Nicht-OPEC-Angebot, mögliche Rezessionen in den USA und Europa sowie geringeres Wachstum in China könnten die Ölpreise in diesem Jahr und 2024 nach unten drücken, so die Analysten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Saudi-Arabien alleine einen Preisanstieg auf 80 bis 90 US-Dollar nachhaltig kontrollieren kann, wird als gering eingeschätzt. Die Citigroup prognostiziert, dass die Ölpreise im Durchschnitt von 2023 bei rund 81 Dollar (Brent) bleiben werden.
Die HSBC hingegen behält ihre Prognose von 93,50 Dollar für Brent in der zweiten Jahreshälfte bei. Die UBS ist ebenfalls bullisch und prognostiziert einen Brent-Preis von 95 Dollar bis Ende 2023. Zudem wird ein Angebotsdefizit von über 2 Millionen Barrel pro Tag erwartet, das sich durch die Verlängerung der OPEC+ Kürzungen bis Ende 2024 voraussichtlich auch ins nächste Jahr erstrecken wird.

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