Tropensturm Nicholas ist nun ein Hurrikan
von Christoph Warich
In der letzten Nacht hat sich der Tropensturm Nicholas zu einem Hurrikan der Kategorie 1 entwickelt, die Küstenregionen von Mexiko und Louisiana bereiten sich auf den Sturm vor.
Erneut steht dem Golf von Mexiko und der dort angesiedelten Ölindustrie ein Hurrikan bevor. Die Schäden von Ida sind noch nicht beseitigt, da evakuieren Shell und Co. erneut ihr Personal von den ansässigen Plattformen.
Laut Prognosen wird Nicholas entlang der Küste in den Westen ziehen und sowohl in Texas als auch Louisiana erneut für starke Überschwemmungen sorgen. Mit der Einstufung in Kategorie 1 handelt es sich bei Nicholas zwar um einen verhältnismäßig kleinen Hurrikan, dieser soll jedoch mehrere Tage lang anhalten. Der texanische Gouverneur Greg Abbott sagte, die Bewohner in der Region müssen sich auf extreme Hochwasserereignisse vorbereiten.
Die Ölfutures reagierten bereits mit einem leichten Anstieg. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Preise bei einer weiteren Zerstörung der Ölinfrastruktur in der Region des Golfs von Mexiko sensibel reagieren und nach oben schießen. Kunden sollten sich darauf gefasst machen, dass es im Laufe der Woche zu einem Preisanstieg kommen kann.
Transneft Pipeline mit Lieferunterbrechung
Der russische Pipelinebetreiber Transneft setzte vom 11. bis zum 14. September die Rohöllieferungen über den nördlichen Arm der Druschba-Pipeline aus. Dies teilte das Unternehmen gestern Abend mit und begründete den Stopp mit Aufnahmebeschränkungen in Adamowo-Zastawa, welche mit vollen Lagern der PCK-Raffinerie in Schwedt (Oder) zusammenhängt. Mitte letzter Woche fiel der Betrieb der Raffinerie aufgrund eines Stromausfalls in der gesamten Region außerplanmäßig aus. Normalerweise werden dort täglich etwa 220.000 Barrel Rohöl verarbeitet. Bereits vergangene Woche kam es durch den Vorfall zu ersten Angebotsengpässen. Wann ein reibungsloser Betrieb wieder möglich ist, ist noch nicht vollständig abzuschätzen. Das Verladeprogramm der Pipelines für den laufenden Monat wurde laut Transneft jedoch nicht angepasst.
Notierungen
ICE Gasoil Oktober handelte zuletzt bei 618,75 Dollar, +9,75 Dollar. ICE Brent handelt bei 74,00 Dollar, +0,49 Dollar zum Schluss Montag. ICE WTI handelt bei 71,00 Dollar.