Starke Abbauten bei Rohölbestand der USA
von Christoph Warich
Die aktuellen Bestandsdaten des American Petroleum Institute weisen für die vergangene Woche einen großen Abbau der US-amerikanischen Rohölbestände aus
Hurrikan Ida macht sich jetzt auch offiziell bei den Rohölbeständen der USA bemerkbar. Gingen die Experten schon davon aus, dass sich die Vorräte reduzieren werden, ist der Rückgang mit -5,4 Mio. Barrel doppelt so hoch ausgefallen als zuvor prognostiziert. Experten rechneten mit Abbauten in Höhe von -2,5 Mio. Barrel, der tagelange Ausfall der Produktion innerhalb der Golfregion hat jedoch weit stärke Ausmaße angenommen als erhofft. Insbesondere im Zentrallager in Cushing, Oklahoma gingen die Bestände stark zurück.
Auch in den Produktkategorien meldete das API starke Rückgänge. Ob sich diese ebenfalls auf die Auswirkungen des Hurrikans zurückführen oder mit einer gestiegenen Nachfrage erklären lassen, werden die Daten des US-amerikanischen Energieministeriums DOE verraten. Diese werden im Laufe des heutigen Tages veröffentlicht und enthalten neben reinen Bestandsdaten auch die Entwicklung der Nachfrage sowie der Raffinerieauslastung.
IEA sieht Zeichen für Aufschwung
Der monatliche Bericht der Internationalen Energieagentur sieht mittel- und längerfristig Zeichen für einen Nachfrageaufschwung. Zeitgleich stehen die Chancen gut, dass die massiven Produktionsausfälle im Golf von Mexico für eine Unterversorgung bis mindestens in den Oktober hinein sorgen könnten.
Was für die Produzenten und Verkäufer eine gute Nachricht ist, bedeutet auf Kundenseite jedoch, dass mit Preisanstiegen Im Bereich von Heizöl sowie Kraftstoffen gerechnet werden muss.
Hurrikan Nicholas zieht über die Südostküste hinweg
Hurrikan Nicholas hat sich im Laufe der Nacht wieder abgeschwächt und zieht nun als tropisches Tiefdruckgebiet über Texas hinweg. Dabei bewegt er sich wie erwartet sehr langsam fort und sorgt damit für sintflutartige Regenfälle. Diese werden innerhalb der nächsten Tage auch die von Hurrikan Ida betroffenen Gebiete in Louisiana erreichen. In beiden Staaten ist mit Überschwemmungen und Springfluten zu rechnen, die hiesige Ölindustrie ist in Alarmbereitschaft.
Notierungen
ICE Gasoil Oktober handelte zuletzt bei 618,00 Dollar, +3,00 Dollar. ICE Brent handelt bei 74,09 Dollar, +0,49 Dollar zum Schluss Dienstag. ICE WTI handelt bei 70,88 Dollar.