Setzen die USA die Benzinsteuer aus?
Präsident Biden wird sich im Laufe des Tages zu den Plänen äußern, die Benzinsteuer vorübergehend auszusetzen. So sollen die massiv gestiegenen Verbraucherkosten der letzten Monate gedrückt werden.
Notierungen
ICE Gasoil Juli handelte zuletzt bei 1269,00 Dollar. Das sind -51,25 Dollar zum Settlement des Vortages.
ICE Brent handelt momentan bei 110,67 Dollar und damit -3,98 Dollar zum Schluss Dienstag. ICE WTI handelt bei 104,78 Dollar.
US-Benzinsteuer steht vor Auszeit
Nach Angaben des Weißen Hauses wird sich US-Präsident Joe Biden gegen 14:00 Uhr Ortszeit zu dem am Anfang der Woche ins Spiel gebrachten Plan äußern, die Benzinsteuer vorübergehend auszusetzen.
Marktteilnehmer und insbesondere die US-Bürger dürften mit Spannung erwarten, in welche Richtung die US-Administration gehen möchte. Mit 18,4 Cent an Steuern pro Gallone ist deren Anteil an den Benzinpreisen zwar relativ gering, aber jede Entlastung wäre wohl erst einmal willkommen. Laut Daten des amerikanischen Automobilclubs lagen die Benzinpreise im Landesweiten Durchschnitt zum 11. Juni erstmals über 5 Dollar pro Gallone.
Mit Blick auf die anstehenden Midterm Elections dürfte Biden ein großes Interesse daran haben, für eine kurzfristige Entlastung auf Verbraucherseite zu sorgen.
Über die Sinnhaftigkeit der gesamten Maßnahme besteht derweil keine Einigkeit. Sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus streiten sich Demokraten darum, ob der Verzicht auf steuerliche Einnahmen zu Gunsten der kurzfristigen Verbraucherentlastung ein sinnvoller Eingriff in den Markt ist.
Markt steht vor großen Fragezeichen
Nach wie vor versuchen Marktteilnehmer abzuschätzen, wie hoch das Risiko einer Rezession ist und ob der darauffolgende Wirtschaftseinbruch die Ölnachfrage tatsächlich ausreichend beeinflusst, um die derzeitige Versorgungslage auszugleichen.
Einige Experten gehen aktuell davon aus, dass sich die Ölbilanz bis zum Ende des Jahres nicht großartig verändern wird. Auch ein langsameres Wirtschaftswachstum könne die starke Nachfrage nicht derart drosseln, dass sich die Angebotslage entspannt.
Ein weiterer Faktor ist die derzeitige Zinspolitik der USA. Fed-Chef Jerome Powell wird heute vor dem US-Kongress sprechen. Es wird damit zu rechnen sein, dass dessen Äußerungen den Börsen neue Impulse geben, in welche Richtung auch immer.