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Saudis importieren Rekordmengen an russischem Öl

von Christoph Warich

Sanktionen sollten die russischen Exportmengen eigentlich senken. Nun hat Saudi-Arabien die Einfuhrmengen an russischem Öl drastisch erhöht.

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 686,00 Dollar. Brent handelt aktuell bei 76,12 Dollar und damit -0,91 Dollar zum Schluss Freitag. WTI handelt momentan bei 71,94 Dollar.

Saudis importieren große Mengen russischen Diesel

Der Angriff Russlands auf die Ukraine im letzten Jahr hat den Ölmarkt nachhaltig verändert und zu umfangreichen Umschichtungen in Handels- und Lieferwegen geführt. Als Reaktion auf die russischen Energieexporte wurden zahlreiche Sanktionen und Embargos verhängt. Überraschenderweise blieben die Exportmengen Russlands relativ stabil, da andere Länder von den günstigen Preisen profitierten und ihre Importe erhöhten.
Aktuelle Tankertrackingdaten zeigen nun, dass Saudi-Arabien seine Einfuhrmengen an günstigem russischem Diesel drastisch erhöht hat. Gleichzeitig wurden die Liefermengen von Saudi-Arabien nach Singapur, einem wichtigen Umschlagsplatz für den asiatischen Ölmarkt, deutlich gesteigert. Im Mai importierte Saudi-Arabien mindestens 500.000 Tonnen russischen Diesel, während die Menge an Diesel aus Saudi-Arabien in Richtung Singapur mit 400.000 Tonnen ein neues Rekordhoch erreichen wird.
Es bleibt unklar, ob Saudi-Arabien hauptsächlich russische Mengen über Swap-Geschäfte nach Singapur liefert oder ob es sich um Diesel aus saudischen Raffinerien handelt, während das russische Öl in saudischen Lagertanks landet. Analysten des Tankertrackingunternehmens Vortexa erklären, dass Saudi-Arabien offenbar von einer hohen Nachfrage in Singapur aufgrund von Wartungsarbeiten profitieren kann.

Einigung im US-Schuldenstreit erreicht

Demokraten und Republikaner in Washington haben einen Grundsatz-Deal zur Schuldenobergrenze erreicht, um einen Zahlungsausfall abzuwenden. Der Gesetzentwurf muss jedoch noch von beiden Kammern des Kongresses ratifiziert werden. US-Präsident Biden drängte auf eine sofortige Verabschiedung und betonte, dass es sich um einen Kompromiss handle, bei dem nicht jeder alles bekomme, was er wolle.
Die Abstimmung soll am morgigen Mittwoch stattfinden, aber es gibt Bedenken, dass einige Republikaner sich querstellen könnten. US-Finanzministerin Janet Yellen hat den Tag der Zahlungsunfähigkeit auf den 5. Juni korrigiert. Die Märkte bleiben jedoch unsicher, bis das Gesetz von Präsident Biden unterzeichnet und die Schuldenobergrenze angehoben wurde.

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