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Saudi Aramco hebt Preise

von Christoph Warich

Der saudische Ölriese Saudi Aramca plant für seine Lieferungen nach Asien im kommenden Monat die Preise zu senken. Die Preise für Lieferungen nach Europa wurden hingegen allesamt angehoben.

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 680,00 Dollar. Brent handelt aktuell bei 75,78 Dollar und damit +0,48 Dollar zum Schluss Mittwoch. WTI handelt momentan bei 72,51 Dollar.


Saudi Aramco passt Preise an

Saudi Aramco, der staatliche Energiekonzern Saudi-Arabiens, hat seine Rohölexportpreise für den Monat Juni bekannt gegeben. Das Unternehmen hat die Aufschläge zur Referenz Oman/Dubai für seine Rohöllieferungen nach Asien im Durchschnitt um 0,70 Dollar pro Barrel gesenkt. Dies deutet darauf hin, dass Saudi-Arabien mit einer schwächeren Nachfrage am asiatischen Markt rechnet, was zusätzlichen Druck auf die Ölfutures ausübt, da Asien als Haupttreiber des Nachfragewachstums gilt.

Die Preissenkung für Lieferungen nach Asien könnte auch auf die starke Konkurrenz von günstigerem Öl aus Russland zurückzuführen sein, da seit dem EU-Embargo für russische Rohöllieferungen im Dezember 2022 Europa verstärkt auf das Öl aus dem Nahen Osten angewiesen ist.

Im Gegensatz dazu hat Saudi Aramco die Preise für die saudischen Rohöllieferungen nach Europa im Juni für alle Sorten erhöht. Importeure am europäischen Markt müssen mit Preiserhöhungen von 1,10 Dollar pro Barrel für die Sorten Extra Light, Light und Medium im Vergleich zum Vormonat rechnen. Der Abschlag zur Referenz Brent Weighted Average (BWAVE) für die Sorte Saudi Arabian Heavy Crude wurde um 1,80 Dollar pro Barrel erhöht.


Nigeria nimmt neue Raffinerie in Betrieb

Das OPEC-Mitglied Nigeria wird am 22. Mai die Dangote-Raffinerie offiziell in Betrieb nehmen. Der Bau dieser Raffinerie begann im Jahr 2016, und Präsident Muhammadu Buhari wird sie eine Woche vor dem Ende seiner Amtszeit eröffnen. Die Raffinerie befindet sich in der Nähe der nigerianischen Hauptstadt Lagos. Mit einer Kapazität von bis zu 650.000 Barrel Rohöl pro Tag soll sie dazu beitragen, dass Nigeria unabhängiger von Ölimporten wird, da das Land bisher fast alle Ölprodukte aus dem Ausland einführen muss. Die Auswirkungen der Inbetriebnahme der Raffinerie auf die Rohölexporte Nigerias sind von großem Interesse für die Ölmärkte.

In der Vergangenheit wurden die Ölexportaktivitäten Nigerias häufig durch Streiks und organisierten Öldiebstahl beeinträchtigt. Laut der National Upstream Petroleum Regulatory Commission (NUPRC) sank die Ölproduktion Nigerias im März im Vergleich zum Vormonat um etwa 2 Prozent auf 1,517 Millionen Barrel pro Tag. Im April führten Streiks an Exportterminals, die von ExxonMobil betrieben werden, dazu, dass das Unternehmen den Status Force Majeure für die betroffenen Rohölexporte erklärte. Der Status wurde jedoch nach Beendigung der Streiks wieder aufgehoben. Im ersten Quartal konnte Nigeria nur 70 Prozent der im Rahmen der OPEC+-Vereinbarungen erlaubten Fördermenge von etwa 1,8 Millionen Barrel pro Tag erreichen.

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