Saudi-Arabien sieht Spekulanten als Ursache für sinkende Ölpreise
von Christoph Warich
Saudi-Arabiens Innenminister hat erneut Spekulanten für die fallenden Ölpreise an den globalen Märkten verantwortlich gemacht.
Notierungen
ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 877,00 Dollar. Brent handelt aktuell bei 80,74 Dollar und damit +0,84 Dollar zum Schluss Donnerstag. WTI handelt momentan bei 76,40 Dollar.
Ölpreise im Sinkflug: Saudi-Arabiens Energieminister weist Schuld von sich
Der saudische Energieminister, Prinz Abdulaziz bin Salman, setzt seine Kritik an spekulativ orientierten Tradern fort und weist sie als Verursacher für die jüngsten Preisrückgänge auf dem Ölmarkt an. Bereits im Frühjahr hatte er ähnliche Warnungen ausgesprochen, diesmal jedoch betonte er erneut, dass die Nachfrage nach Öl keineswegs so schwach sei, wie es am Markt derzeit angenommen wird.
"Die Nachfrage ist nicht schwach", erklärte der Prinz gestern vor Reportern und bezeichnete die aktuellen Preisbewegungen als einen Trick. Trotz früherer Prognosen, die Brent-Ölpreise könnten die Marke von 100 Dollar erreichen, sank der Referenzpreis am Mittwoch auf ein Dreimonatstief unter 80 Dollar.
Prinz Abdulaziz betonte, dass einige Marktteilnehmer die Zunahme der Ölexporte einiger arabischer OPEC-Länder in den letzten Monaten missverstanden hätten. Er erklärte, dass diese Schwankungen saisonal bedingt seien und nicht notwendigerweise mit der Produktionsmenge korrelierten. Es sei ein "Missbrauch von Zahlen", Exporte und Produktion nicht klar zu unterscheiden, so der Minister.
Die jüngsten Äußerungen des Energieministers werfen weiterhin Fragen über die Stabilität des Ölmarktes auf und verdeutlichen die Spannungen zwischen einigen OPEC-Ländern und spekulativen Tradern.
Greenpeace-Protest: Shell verklagt Umweltschutzorganisation auf Millionenbetrag
Nachdem eine Gruppe von Greenpeace-Aktivisten im Januar auf See eine fahrende Ölplattform erstürmte, hat der Ölkonzern Shell die Umweltschutzorganisation auf Schadenersatz in Höhe von rund acht Millionen Euro verklagt. Die Aktivisten hatten sich in kleinen Booten der Plattform genähert, sie bestiegen und blieben an Bord, bis die Plattform ihr Ziel in Norwegen erreichte.
Shell äußerte sich auf Anfrage dahingehend, dass sie das Recht hätten, die erheblichen Kosten, die durch den Protest entstanden seien, einzufordern. Die genaue geforderte Summe wurde nicht bestätigt, aber laut einem Bericht des britischen Senders Sky News soll sie sich auf 1,7 Millionen Pfund (1,95 Millionen Euro) belaufen. Zudem wird von einem US-amerikanischen Öl- und Gasunternehmen eine weitere Forderung von 5,3 Millionen Pfund erhoben.
Greenpeace selbst nannte Shells Klage "Einschüchterung" und warf dem Konzern vor, legitimen Protest unterdrücken zu wollen. Diesem Versuch werde man sich nicht beugen, so Greenpeace. In einem Post auf X (ehemals Twitter) kritisierte Greenpeace Shells Pläne, nach neuen klimaschädlichen fossilen Brennstoffen zu bohren, und rief zu Spenden auf.
Shell betonte, das Demonstrationsrecht zu respektieren, aber es müsse sicher und gesetzeskonform ausgeübt werden. Die Klage zielt darauf ab, die erheblichen Kosten, die durch Sicherheitsmaßnahmen entstanden seien, zurückzuholen. Das Unternehmen bezeichnete das Besteigen eines sich bewegenden 72.000-Tonnen-Schiffs auf See als rechtswidrig und extrem gefährlich.