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Saudi-Arabien mit weiteren Kürzungen

von Christoph Warich

Saudi-Arabien hat angekündigt, seine Produktionskürzungen auch im August fortsetzen zu wollen. Dies lies auf Anhieb Zweifel an den Nachfrageprognosen der OPEC+ aufkommen.

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 700,00 Dollar. Brent handelt aktuell bei 75,88 Dollar und damit -0,24 Dollar zum Schluss Dienstag. WTI handelt momentan bei 70,95 Dollar.

Saudis setzen erneut auf Kürzungen

Saudi-Arabien wird seine Ölproduktionskürzung im August fortsetzen und auch eine weitere Verlängerung darüber hinaus offenlassen. Zusätzlich wird Russland seine Ölexporte um 0,5 Mio. B/T reduzieren.
Die Maßnahmen sollen offiziell die Marktstabilität unterstützen. Die neuerlichen Kürzungen deuten jedoch darauf hin, dass die optimistischen Nachfragewachstumsprognosen der OPEC+ ins Wanken geraten könnten. Laut dem letzten Monatsbericht prognostizierte die OPEC ein globales Nachfragewachstum von 2,35 Mio. B/T für 2023.
Der Markt reagierte skeptisch und erwartet nun zeitnah mögliche Korrekturen bei den Prognosen. Nähere Informationen werden im nächsten Monatsbericht am 13. Juli erwartet.
Saudi-Arabien zielt darauf ab, den Ölpreis bei 80 US-Dollar zu stabilisieren, dem Break-Even-Preis für einen ausgeglichenen Staatshaushalt. Brent schloss gestern bei 74,65 US-Dollar, während der Durchschnittspreis in diesem Jahr bei rund 79,88 US-Dollar lag.

China steigert Rohölimporte

China importierte im Juni rund 12,5 Mio. B/T Rohöl, so Refinitiv Oil Research. Dies ist das dritthöchste Niveau aller Zeiten. Von Januar bis Mai stiegen die durchschnittlichen Importe um 6,2% auf etwa 11,13 Mio. B/T im Vergleich zum Vorjahr. Die Rohölvorräte legten in diesem Zeitraum um durchschnittlich 730.000 B/T zu, wobei im Mai allein 1,77 Mio. B/T geschätzt wurden.
China nutzt auf diesem Wege die niedrigen Weltmarktpreise, um seine Reserven aufzufüllen. Dadurch kann das Land die Nachfrage steuern. Wenn Saudi-Arabien und Russland mit ihren Produktionskürzungen erfolgreich sind, kann China bei steigenden Preisen auf seine Reserven zurückgreifen und die Nachfrage drosseln. Diese Strategie könnte die globale Nachfrageentwicklung negativ beeinflussen, wenn China sein zyklisches Verhalten beibehält und die Nachfrage entsprechend der eigenen Interessen anpasst.

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