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Saudi-Arabien kündigt Förderkürzungen an

von Christoph Warich

Bei aktuell steigender Nachfrage hat das Ölschwergewicht Saudi-Arabien angekündigt, weitere Förderkürzungen durchzusetzen.

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 886,50 Dollar. Brent handelt aktuell bei 85,15 Dollar und damit -0,28 Dollar zum Schluss Montag. WTI handelt momentan bei 81,27 Dollar.

Ölproduktion der OPEC im Juli um 0,84 Mio. B/T gesunken

Im Juli verzeichnete die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) einen Rückgang ihrer Ölproduktion um 0,84 Millionen Barrel pro Tag (B/T) im Vergleich zum Vormonat. Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter Analysten und Tankertracking-Unternehmen lag die gesamte Fördermenge der OPEC bei 27,34 Millionen B/T.
Die Hauptursache für den Produktionsrückgang waren die freiwilligen Zusatzkürzungen des führenden OPEC-Mitglieds Saudi-Arabien. Allerdings fielen diese Kürzungen mit 0,86 Millionen B/T geringer aus als ursprünglich nach der letzten OPEC+-Sitzung im Juni angekündigt. Damals war von einer Reduzierung um 1,0 Million B/T die Rede gewesen. Nigeria trug ebenfalls zur rückläufigen Rohölproduktion der OPEC bei, wobei die Probleme am Forcados-Exportterminal als Grund für den Rückgang genannt wurden.
Libyen verzeichnete ebenfalls einen Rückgang seiner Fördermengen, was auf kurzzeitige Produktionsunterbrechungen an einigen Ölfeldern zurückzuführen war. Allerdings beteiligt sich Libyen nicht an den OPEC+-Kürzungen.
Angola und der Irak, beide OPEC-Mitglieder, konnten den Produktionsrückgang im Juli leicht ausgleichen, indem sie ihre Fördermengen leicht steigerten. Allerdings hatte Angola Schwierigkeiten, die vereinbarte Produktionsobergrenze voll auszuschöpfen, wie es in der OPEC+-Vereinbarung festgelegt wurde.
Die neuen Schätzungen wurden vor dem Hintergrund der bevorstehenden Videokonferenz des Planungs- und Kontrollgremiums der OPEC+ (JMMC) am kommenden Freitag veröffentlicht. Die genannten Produktionszahlen könnten in den Diskussionen auf der Konferenz eine Rolle spielen.
Die Ölpreise reagierten auf die Nachrichten bisher kaum, blieben jedoch aufgrund der anhaltenden Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung auf dem Weltmarkt weiterhin volatil. Investoren und Marktbeobachter warten gespannt auf weitere Informationen und konkrete Beschlüsse aus der OPEC+-Konferenz, um die Richtung des Ölmarktes besser einschätzen zu können.

Ölpreise auf höchstem Stand seit über drei Monaten - Experten erwarten anhaltende Knappheit

Die Ölpreise sind am Montag gestiegen und erreichten den höchsten Stand seit mehr als drei Monaten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September stieg auf 85,58 US-Dollar, ein Anstieg von 59 Cent gegenüber dem Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte um 1,01 Dollar auf 81,58 Dollar zu.
Die Ölpreise wurden von einem leicht schwächeren Dollar beflügelt, der Rohöl in anderen Währungsräumen günstiger macht und die Nachfrage anregen kann. Da Rohöl überwiegend in US-Währung gehandelt wird, haben Wechselkurseffekte eine bedeutende Rolle.
Im Juli sind die Erdölpreise um mehr als zehn Dollar gestiegen. Nachdem sie lange Zeit eine negative Jahresbilanz aufwiesen, liegen sie nun im Vergleich zum Jahresanfang höher. Auf der Nachfrageseite sorgt die Aussicht auf ein mögliches Ende der Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed für Auftrieb. Robuste Konjunkturdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft haben ebenfalls die Stimmung am Rohölmarkt verbessert.
Auf der Angebotsseite haben große Förderstaaten wie Saudi-Arabien und Russland ihre Produktion deutlich eingeschränkt, um dem Rückgang der Erdölpreise entgegenzuwirken. Obwohl sich die Lage für die Produzenten verbessert haben dürfte, zeigen sie bisher keine Anstalten, ihre Förderung wieder auszuweiten. Experten gehen davon aus, dass der Ölmarkt in der zweiten Jahreshälfte weiterhin unterversorgt sein wird.

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