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Russisches Öl nach wie vor gefragt

von Christoph Warich

Nach wie vor sind europäische Länder abhängig von russischen Öllieferungen. Stellenweise werden Änderungen bis 2025 angestrebt.

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 1005,00 Dollar. Brent handelt aktuell bei 90,97 Dollar und damit +0,36 Dollar zum Schluss Montag. WTI handelt momentan bei 87,68 Dollar.

Tschechien setzt weiterhin auf russisches Öl, aber plant Unabhängigkeit bis 2025

Tschechien bleibt stark von russischem Rohöl abhängig, wie am Montag vom staatlichen Pipelinebetreiber Mero bestätigt wurde. Im ersten Halbjahr 2023 machte das über die Druschba-Pipeline importierte russische Rohöl etwa 65 Prozent der gesamten Pipelineimporte in das EU-Mitgliedsland aus. Im Vergleich dazu lag der Anteil im Jahr 2022 bei rund 56 Prozent. Die genauen Mengenangaben wurden aus Gründen des Geschäftsgeheimnisses nicht veröffentlicht.

Dieser Schritt erfolgt, obwohl die EU-Staaten im Mai 2022 aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine teilweise ein Ölembargo gegen Russland beschlossen haben. Länder wie Tschechien, Ungarn und die Slowakei setzen weiterhin auf die Druschba-Pipeline, um ihren Energiebedarf zu decken. Dennoch verpflichtet die Verordnung des Rates diese Länder dazu, alternative Bezugsquellen für Rohöl zu finden, um langfristig von Importen aus Russland abzusehen.

Jaroslav Pantucek, Vorstandsvorsitzender von Mero, versicherte kürzlich, dass Tschechien bis 2025 vollständig unabhängig von russischem Erdöl sein werde. Dies soll durch eine geplante Kapazitätserhöhung der Transalpine Ölleitung (TAL) erreicht werden. Die TAL-Pipeline verläuft von den italienischen Adriahäfen nach Deutschland, wo sie in Ingolstadt mit der IKL-Pipeline verbunden ist und so Tschechien mit alternativem Rohöl versorgen kann.

Ölpreise legen leicht zu: Angebotsbeschränkungen und schwächerer Dollar treiben Preise

Die Ölpreise verzeichneten am Dienstagmorgen einen leichten Anstieg. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent, zur Lieferung im November, kostete im frühen Handel 90,93 US-Dollar, was einem Plus von 29 Cent gegenüber dem Vortag entspricht. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um 37 Cent auf 87,66 Dollar.

Die Erdölpreise nähern sich somit ihren höchsten Ständen seit November des Vorjahres. Die Preiserhöhungen der letzten anderthalb Monate sind hauptsächlich auf erhebliche Angebotsbeschränkungen großer Förderländer zurückzuführen. Saudi-Arabien und Russland haben angekündigt, ihre Lieferungen mindestens bis zum Jahresende zu begrenzen, um die Einnahmen aus dem Ölverkauf zu steigern.

Zusätzlich werden die Rohölpreise durch den zuletzt schwächeren Dollar angetrieben. Ein fallender Dollar-Wert führt dazu, dass andere Währungen im Vergleich stärker werden. Da Rohstoffe hauptsächlich in US-Dollar gehandelt werden, ergeben sich rechnerische Preisvorteile für Öl in Ländern mit anderen Währungen. Dies steigert die Nachfrage und treibt die Ölpreise weiter nach oben.

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