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Rohstoffpreise im Jahr 2022 auf Rekordhoch

von Christoph Warich

Wie die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe bekannt gegeben hat, lagen die deutschen Ausgaben für Rohstoffimporte im Jahr 2022 auf Rekordniveau.

Energiepreisanstieg treibt deutsche Rohstoffimporte auf Rekordniveau

Die gestiegenen Energiepreise infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine haben die Kosten für deutsche Rohstoffimporte im Jahr 2022 auf eine historische Höhe getrieben. Laut Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) gab Deutschland im vergangenen Jahr fast 311 Milliarden Euro für Rohstoffeinfuhren aus – ein Anstieg um rund 100 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Obwohl die Einfuhrmenge um 14 Prozent auf 325 Millionen Tonnen zurückging, stiegen die Gesamtkosten aufgrund der deutlich gestiegenen Preise. Haupttreiber waren dabei die massiv erhöhten Energiepreise sowie Preissteigerungen bei Nickel, Aluminium und Zink.

BGR-Vizepräsident Volker Steinbach warnte vor den Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft: "Die infolge des russischen Angriffskrieges stark angestiegenen Strom- und Gaspreise stellen die deutsche Wirtschaft trotz leichter Preiserholung vor große Herausforderungen." Steinbach betonte, dass die Preise auch im aktuellen Jahr auf einem hohen Niveau verharren, was die wirtschaftliche Belastung weiter verstärkt.

Rund 60 Prozent der Ausgaben für Rohstoffeinfuhren entfielen 2022 auf Energieträger. Erdgas war mit knapp 23 Prozent der größte Einzelposten, gefolgt von Erdöl mit 18,6 Prozent. Eisen und Stahl machten 13,5 Prozent der Importausgaben aus. Die Niederlande waren mit knapp 11 Prozent der wichtigste Lieferant, gefolgt von Russland mit damals noch 8,4 Prozent und den USA mit 5,8 Prozent. Experten führen den Spitzenplatz der Niederlande darauf zurück, dass viele Rohstoffe dort angelandet werden und das Land eine Zwischenstation für den globalen Handel darstellt.

Ölpreise steigen mit verstärkter Militärpräsenz im Roten Meer

Die Ölpreise legten am Dienstag weiter zu, angetrieben durch eine erhöhte Militärpräsenz im Roten Meer. Das American Petroleum Institute (API) meldete zudem einen Anstieg der Rohöllagerbestände in den USA.

Gestern Abend gab das private American Petroleum Institute bekannt, dass die Rohöllagerbestände in den USA in der vergangenen Woche um 939.000 Barrel angestiegen sind. Im bisherigen Jahresverlauf verzeichneten die Rohölbestände einen Anstieg von insgesamt 18 Millionen Barrel.

Das API meldete außerdem einen Zuwachs der Benzinvorräte um 669.000 Barrel und der Destillatbestände um 2,7 Millionen Barrel. Am wichtigen Lagerstandort Cushing, Oklahoma, stiegen die Rohölbestände laut API um 1,85 Millionen Barrel.

Die Ölpreise verzeichneten gestern einen deutlichen Anstieg, nachdem erneut Schiffe im Roten Meer angegriffen wurden. Die USA planen nun den Einsatz von Marineschiffen mehrerer Länder, um die Bedrohung für den Welthandel zu bekämpfen. Es wird berichtet, dass konkrete Angriffspläne entwickelt werden, um die Fähigkeit der Houthis, Schiffe anzugreifen, zu unterbinden.

Da rund zwölf Prozent des weltweiten Schiffsverkehrs durch das Rote Meer und den Suezkanal abgewickelt werden, reagiert der Markt sensibel auf die Entwicklungen. Goldman Sachs sieht die Auswirkungen auf den Ölmarkt jedoch weniger kritisch, da Umleitungen möglich seien und direkte Auswirkungen auf die Produktion unwahrscheinlich seien.

Die Ölpreise notieren aktuell mit einem Anstieg von 0,1 Prozent auf 79,30 Dollar pro Barrel für Brent-Rohöl und einem Zuwachs von 0,2 Prozent auf 74,06 Dollar pro Barrel für WTI-Rohöl.

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