Rohölpreise steigen an
von Christoph Warich
Die Rohölpreise sind am gestrigen Mittwoch merklich angestiegen. Die großen Bestandsaufbauten der USA konnten die Kurse nicht merklich belasten.
Notierungen
ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 896,50 Dollar. Brent handelt aktuell bei 82,96 Dollar und damit +0,41 Dollar zum Schluss Mittwoch. WTI handelt momentan bei 77,57 Dollar.
Rohölpreise legen ordentlich zu
Die Ölpreise sind im Laufe des gestrigen Mittwochs merklich angestiegen. Sowohl Brent als auch das US-amerikanische Pendent WTI konnten im Laufe des Tages ordentlich zulegen und erreichten unerwartete Wochenhöchststände.
Angesichts der enormen Aufbauten der US-amerikanischen Rohöllagerbestände vom Dienstag sind diese Werte durchaus überraschend. Das US-Energieministerium meldete einen Zuwachs von 19 Mio. Barrel im Vergleich zur Vorwoche, obwohl Experten zuvor einen Rückgang um 2 Mio. Barrel prognostiziert hatten.
Erklärt wurde der starke Anstieg mit stellenweise geschlossenen Raffinerien sowie einem reduzierten Export. Die jüngste Kältewelle hat die Vereinigten Staaten auch diesen Winter wieder hart getroffen und das öffentliche sowie industrielle Leben vielerorts zum Erliegen gebracht.
Ölmärkte bleiben volatil
Noch immer ist die Volatilität der Ölmärkte unverändert hoch. Die Unsicherheiten durch die Nachfrageentwicklung der Volksrepublik China, die nach wie vor existierende Angst vor einer globalen Rezession sowie die schwer vorhersehbaren Auswirkungen des EU-Embargos auf russisches Öl sowie Ölprodukte lassen die Kurse nicht zur Ruhe kommen.
Die gestern gemeldeten Aufbauten der US-Bestände befeuern zudem erneut die Angst vor einem stärkeren Rückgang der US-Konjunktur.
Zusätzlich stehen bald neue Zinsprogramme der Fed vor der Tür. Auch wenn sich der Chef der Notenbank, Jerome Powell, gestern im Rahmen einer Konferenz nicht konkret dazu äußern wollte, dürfte der nächste Zinsschritt nicht weit entfernt sein, da heute die aktuellen Inflationsdaten der USA veröffentlich werden. Sollten sich die Trends der letzten Wochen bestätigen und die Inflation erneut zurückgegangen sein, ist mit einem kleineren Zinsschritt als noch im letzten Quartal zu rechnen.