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Raketeneinschlag in Gaza sorgt für Verunsicherung auf den Ölmärkten

von Christoph Warich

Nach dem noch ungeklärten Raketenangriff auf ein Krankenhaus in Gaza reagieren die Ölbörsen vorerst gereizt und ließen die Risikoprämie ansteigen.

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 911,25 Dollar. Brent handelt aktuell bei 91,75 Dollar und damit +0,84 Dollar zum Schluss Dienstag. WTI handelt momentan bei 88,66 Dollar.

Dramatischer Raketeneinschlag in Gaza-Stadt lässt Ölbörsen zittern

Gaza-Stadt erlebte gestern Abend eine tragische Eskalation der Gewalt, als ein Krankenhaus von einer Rakete getroffen wurde, bei dem laut Angaben der radikalislamischen Hamas zahlreiche Menschen ums Leben gekommen sind. Die genaue Verantwortlichkeit für den Angriff bleibt unklar: Während die Hamas behauptet, das israelische Militär stecke dahinter, beteuert Israel, dass eine fehlgeleitete Rakete der palästinensischen Miliz Islamischer Dschihad das Krankenhaus getroffen habe.

Die Auswirkungen dieser Eskalation sind nicht nur vor Ort zu spüren. An den Ölbörsen führte der Vorfall zu steigenden Preisen und einer höheren Risikoprämie, da die Befürchtung vor einer weiteren Ausbreitung des Konflikts zwischen der Hamas und Israel wächst.

Die Hoffnungen auf eine De-Eskalation des Konflikts wurden weiter gedämpft, als ein geplantes Gipfeltreffen in Amman zwischen US-Präsident Biden, dem palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas und Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi abgesagt wurde. Dieses Treffen sollte nicht nur die Situation in Gaza besprechen, sondern auch dringend benötigte humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen thematisieren.

US-Präsident Biden ist bereits auf dem Weg nach Israel, um die Unterstützung der US-Regierung zu betonen und gleichzeitig darauf zu drängen, eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern. Der Raketeneinschlag in das Krankenhaus in Gaza-Stadt hat diese Bemühungen jedoch erheblich erschwert und die Region in eine noch unsicherere Zukunft gestürzt.

Überraschende Abbauten in US-Ölbeständen beflügeln die Märkte

Eine überraschende Wende auf dem US-Ölmarkt: Der wöchentliche Bericht des American Petroleum Institute (API) vom Mittwochabend sorgt für Aufsehen. In allen bedeutenden Bestandskategorien wurden Abbauten verzeichnet, die Analysten zunächst nicht erwartet hatten. Während Experten einen leichten Anstieg bei den landesweiten Rohölvorräten der USA prognostizierten, meldete das API einen deutlichen Rückgang um 4,4 Millionen Barrel.

Auch bei Destillaten und Benzin verzeichnete das API Bestandsabbauten, die stärker ausfielen als erwartet. Die Experten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, jedoch nicht in dem Ausmaß, wie es der Bericht des Interessenverbandes zeigt. Diese Entwicklungen könnten durch eine verringerte Raffinerieproduktion erklärt werden, während die Nachfrage relativ stabil blieb.

Besonders alarmierend ist der Rückgang der Rohölvorräte im US-Zentrallager in Cushing. Sollte das US-Energieministerium (DOE) den gemeldeten Rückgang von 1,0 Millionen Barrel bestätigen, würden die Bestände mit insgesamt 20,8 Millionen Barrel den niedrigsten Stand seit 2014 erreichen. Diese Tatsache schürt die Sorgen der Marktteilnehmer bezüglich eines möglichen Normalbetriebs des Lagers und unterstützt den US-Rohölkontrakt.

Es bleibt jedoch unklar, ob der Rückgang der Rohölvorräte auf eine erhöhte Nachfrage seitens der Raffinerien oder anderen Faktoren wie dem Ölaußenhandel zurückzuführen ist. Das Fehlen von Daten zur Raffinerieauslastung im API-Bericht macht eine genaue Einschätzung schwierig. Die Rohölexporte der USA waren in der Vorwoche stark gesunken, was möglicherweise zu einer Aufwärtskorrektur geführt haben könnte.

Insgesamt wird der API-Bericht von Mittwochabend als eindeutig bullish für den Ölmarkt bewertet, da die unerwarteten Abbauten in allen wichtigen Kategorien für positive Impulse sorgen und die Märkte beflügeln.

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