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Preisrallye treibt Preise über 100 Dollar

von Christoph Warich

Am siebten Tag der russischen Invasion in der Ukraine treibt eine Preisrallye die Preise für Brent und WTI über die 100 Dollar Grenze. Die ersten Sanktionen zeigen ihre Wirkung.

Notierungen

ICE Gasoil März handelte zuletzt bei 1029,25 Dollar und damit +67,75 Dollar im Vergleich zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt momentan bei 112,04 Dollar, das sind +8,07 Dollar zum Schluss Montag. ICE WTI handelt bei 110,69 Dollar.

IEA beschließt Freigabe von Reserven

Bei der außerordentlichen Sitzung der Mitgliedsstaaten der IEA wurde gestern beschlossen, 60 Millionen Barrel aus den strategischen Notreserven zu Verfügung zu stellen. So soll die akute Krisensituation nach Russlands Überfall auf die Ukraine abgefedert werden. Mit 30 Millionen Barrel wird ein Großteil der Menge von den USA zur Verfügung gestellt. Die andere Hälfte soll von europäischen und asiatischen Mitgliedsländern zur stammen.

60 Millionen Barrel entsprechen ungefähr zwei Drittel des täglichen Bedarfs von ca. 100 Mio. B/T. Aus diesem Grund bezweifeln Beobachter die langfristige Wirksamkeit der aktuellen Maßnahme. Auch wenn die Möglichkeit weiterer Freigaben in den Raum gestellt wurde, setzte sich die Preisrallye gestern ungebrochen fort.

Energiemärkte bekommen den Krieg zu spüren

Zahlreiche große Ölkonzerne, darunter BP, Exxon Mobil und Shell, haben angekündigt, sich aus Russland zurückziehen zu wollen. Und auch wenn die von den westlichen Nationen beschlossenen Sanktionen gegen Russland den Energiesektor ausgeschlossen haben, machen sich die vielen finanziellen Strafmaßnahmen nun indirekt bemerkbar.
Weltweit scheuen Händler davor zurück, russisches Öl zu kaufen. Die Ungewissheit beim Thema Zahlungssicherheit scheint zu groß zu sein. Trotz Rekord-Abschlägen konnten für die russische Referenzsorte Ural gestern kaum Abnehmer gefunden werden.

Die Probleme mit der Finanzierung und der Versicherung der gekauften Waren wirkt sich massiv auf die Schwarzmeerexporte aus.
Die koordinierte Freigabe von strategischen Reserven der IEA wird aus Sicht von Experten höchstens eine vorübergehende Erleichterung bringen. Kaum ein Marktbeobachter rechnet damit, dass die Ölpreise in absehbarer Zeit deutlich fallen werden.

 

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