Preise stabilisieren sich auf Vorwochenniveau
Der starke Dollar und die chinesische Ölnachfrage sorgen aktuell dafür, dass die Ölpreise sich um die 100 Dollar Marke bewegen.
Notierungen
ICE Gasoil Mai handelte zuletzt bei 1090,50 Dollar und damit -28,25 Dollar zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt bei 103,26 Dollar. Das sind -3,39 Dollar zum Schluss Freitag. ICE WTI handelt bei 97,90 Dollar.
China weitet Lockdown aus
Der strickte Corona-Lockdown in Chinas Finanzmetropole Shanghai hält bereits einige Wochen an und es scheint, als würde die chinesische Regierung daran vorerst auch nichts ändern wollen. Im Gegenteil, zuletzt wurden die Maßnahmen sogar noch verschärft.
Nun wurden auch in der Hauptstadt Peking wieder einige Bezirke abgeriegelt und Testverfahren für deren Bevölkerung angeordnet, als dort am Wochenende neue Infektionen festgestellt werden konnten.
Grund für dieses rabiate Vorgehen gegen die eigene Bevölkerung ist die strenge Zero-Covid-Strategie der chinesischen Regierung.
Diese wirkt sich jedoch mehr und mehr auf die Wirtschaftsdaten und insbesondere auf die Ölnachfrage des Landes aus. Zuletzt gab es Berichte, die chinesische Nachfrage nach Benzin, Diesel und Flugzeugtreibstoffen sei im April um knapp 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahresniveau des gleichen Zeitraums gefallen. Dies entspricht einem Rückgang von ungefähr 1,2 Mio. B/T.
Preisrückgang scheint in weiter Ferne
Die Hoffnungen auf einen baldigen Preisrückgang bei Rohöl und seinen Produkten sind nach wie vor schwer zu erfüllen. Der starke Dollar und die Lage in Chinas Metropolen haben zwar zuletzt für ein wenig Verkaufsdruck gesorgt, die generelle Lage deutet jedoch darauf hin, dass kurz- bis mittelfristig nicht mit einem Barrelpreis von unter 90 Dollar zu rechnen ist.
Der Krieg in der Ukraine und die Aussicht auf ein generelles Energieembargo der EU gegen Russland begrenzen nach wie vor das Abwärtspotenzial der Ölpreise.
Auch die OPEC+ kann oder will an dieser Situation aktuell nichts ändern. Zu schwer scheint sich das Kartell damit zu tun, auch nur die eigenen, niedrig gesteckten Ziele zu erfüllen, als dass man den Markt mit zusätzlichem Öl versorgen könnte. Auch wird aktuell davon ausgegangen, dass die Mitglieder des Bündnisses bei der nächsten Vollversammlung am 5. Mai erneut bloß die bisherige Strategie bestätigen und größere Änderungen vermeiden werden.