Preise legen erneut zu
Die Gräueltaten von Butscha rufen neue Sanktionsforderungen hervor, die USA planen weiter an ihrer Freigabe strategischer Reserven und Chinas Wachstumsprognose wird gesenkt.
Notierungen
ICE Gasoil April handelte zuletzt bei 1120,25 Dollar und damit -18,00 Dollar zum Settlement des Vortages.
ICE Brent handelt momentan bei 108,97 Dollar. Das sind +1,44 Dollar zum Schluss Montag. ICE WTI handelt derzeit bei 104,14 Dollar.
Neue Sanktionsforderungen lassen Preise steigen
Nach den Gräueltaten von Butscha wurden Forderungen laut, neue Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Die EU kündigte bereits an, auf die Kriegsverbrechen mit neuen Handelsbeschränkungen reagieren zu wollen. Auch wenn sich insbesondere die deutsche Regierung weiterhin dagegen zu sträuben scheint, steht erneut ein Boykott von russischem Öl und Gas zur Diskussion. Im Zuge dessen konnten die Ölpreise im Laufe des gestrigen Tages wieder zulegen, auch wenn eine Einigung aller EU-Mitglieder zu besagtem Thema noch in weiter Ferne liegt.
Die USA gaben derweil bekannt, sich in Gesprächen mit hochrangigen Vertretern der EU-Länder zu befinden, um die Möglichkeiten an Sanktionen zu erkunden. Diese sollen explizit
den Bereich der Energie miteinschließen.
Weiterhin versuchen die Vereinigten Staaten eine Freigabe von strategischen Ölreserven mit anderen Staaten zu koordinieren, um den momentanen Preisentwicklungen entgegenzusteuern. Ein offizieller Bescheid der IEA zur Freigabe liegt mittlerweile vor, konkrete Details seitens der Länder, welche neben den USA ihre Reserven belasten wollen, fehlen jedoch weiterhin.
Marktbeobachter bewerten den Schritt der Freigabe ohnehin als wenig zielführend. Auf diese Weise werden bloß kurzfristig Symptome behandelt, während die strukturellen Probleme weiterhin unangetastet bleiben.
Weltbank senkt chinesische Wachstumsprognose
Die Weltbank geht momentan davon aus, dass die Wirtschaft der Region Ostasien/Pazifik, zu der auch China gehört, im laufenden Jahr nur noch um 5,0 Prozent wachsen werde. Zuvor lag die Prognose noch bei 5,4 Prozent. Auch die direkte Prognose zur chinesischen Wirtschaft wurde von 5,4 Prozent auch 5,0 Prozent Wirtschaftswachstum gesenkt.
Der Grund dafür wird zum einen im Ukrainekrieg gesehen, welcher sich auch auf die asiatischen Märkte auszuwirken droht, zum anderen am Corona-Infektionsgeschehen, insbesondere in China. Die Zahl der Neuinfektionen, inklusive der asymptomatischen Fälle, nahm sowohl landesweit als auch in Shanghai weiter stark zu. Chinas Zero-Covid-Strategie, mit strengen Lockdowns und vollständigen Absperrungen ganzer Städte, droht die Wirtschaft kurz- bis mittelfristig massiv zu beeinträchtigen.