Platzt das Iran-Atomabkommen?
Das Atomabkommen mit dem Iran scheint auf den letzten Metern noch scheitern zu können. Die Ölpreise stagnieren derweil.
Notierungen
ICE Gasoil September handelte zuletzt bei 1076,75 Dollar. Das sind -8,75 Dollar zum Settlement des Vortages.
ICE Brent handelt aktuell bei 91,53 Dollar und damit -1,31 Dollar zum Schluss Freitag. ICE WTI handelt momentan bei 85,80 Dollar.
Atomabkommen droht zu scheitern
Das Atomabkommen mit dem Iran droht auf den letzten Metern noch zu scheitern. Nachdem es in den vergangenen Wochen danach aussah, als wäre eine Einigung aller Parteien in greifbarer Nähe, gaben die Verhandlungsteilnehmer aus Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich am Samstag eine gemeinsame Stellungnahme heraus, in der „ernsthafte Zweifel“ an der Bereitschaft und dem Einsatz des Irans für ein neues Atomabkommen geäußert wurden.
Dementsprechend solle nun vorerst mit den internationalen Partnern darüber beraten werden, wie man der „fortwährenden atomaren Eskalation“ seitens des Irans begegnen soll.
Anfang August legte die EU einen finalen Vertragsentwurf zu einem neuen Atomabkommen mit dem Iran vor, welcher im Anschluss sowohl von Teheran als auch Washington auf eine Zustimmung überprüft wurde.
Im Anschluss daran stellte der Iran zusätzliche Forderungen, welche die EU, laut eigenen Angaben, an die Grenzen ihrer Flexibilität brauchten und nun zu dem oben genannten Statement veranlassten.
Ein Scheitern des neuen Abkommens dürfte die globalen Ölpreise langfristig stützen, wurde doch bisher davon ausgegangen, bald wieder von der iranischen Rohölproduktion zu profitieren. Eine Zufuhr von bis zu 1,5 Mio. B/T an zusätzlichem Öl an die Weltmärkte scheint nun wieder in weite Ferne gerückt zu sein.
Rohölpreise stagnieren
Nachdem sich in der vergangenen Woche die Rezessionsängste und die Inflationsauswirkungen in ihrer Wirkung auf die Preise nahezu ausgeglichen haben und die Preise zwischen Wochenbeginn und Wochenende beinahe stagnierten, scheint sich auch heute noch keine neue Preistendenz einstellen zu wollen.
Trotz der umfangreichen Lockdown-Maßnahmen in China, sowie der Zinsanpassungen seitens der Notenbanken der USA und Europas und deren Auswirkungen auf die Nachfrage, negiert die Ankündigung der OPEC+, auf etwaige Marktveränderungen reagieren zu wollen, mögliche Kursverluste.
Die OPEC+ hatte zu Beginn der letzten Woche beschlossen, ihre Produktionsziele für den Oktober zu senken und damit ein Zeichen dafür gesetzt, mögliche Abwärtsbewegungen auffangen zu wollen, wenn es sein muss.