OPEC+ plant Kürzung der Fördermengen
von Christoph Warich
Im Vorfeld der kommenden Vollversammlung wurden Gerüchte laut, nach denen die OPEC+ ihre Fördermenge in Zukunft um mehr als 1 Mio. Barrel pro Tag senken wird.
Notierungen
ICE Gasoil Oktober handelte zuletzt bei 1038,00 Dollar. Das sind +27,75 Dollar zum Settlement des Vortages.
ICE Brent handelt momentan bei 89,10 Dollar und damit +0,40 Dollar zum Schluss Montag. ICE WTI handelt derzeit bei 83,70 Dollar.
OPEC+ plant Kürzung der Fördermengen
Am morgigen Mittwoch findet in Wien die nächste Vollversammlung der OPEC+ statt und bereits jetzt gibt es Gerüchte über die kommenden Beschlüsse der Vereinigung.
Laut Insidern könnte das Kartell eine Kürzung ihrer Förderquoten von über 1 Mio. B/T beschließen. Grund dafür sind die stetig fallenden Preise auf Rohöl innerhalb der letzten Wochen. Düstere Konjunkturdaten und eine immer näher kommende globale Rezession bedrohen die Nachfrage nach Öl-, Benzin- sowie Dieselprodukten.
Dem soll nun mit einer Verknappung des Angebots begegnet werden, um die Preise auf dem aktuellen Level zu halten.
In den vergangenen zweieinhalb Jahren der Coronapandemie hat die OPEC+ die eigene Produktion aufgrund mangelnder Nachfrage zunächst drastisch reduziert und dann Stück für Stück wieder auf das jetzige Niveau angehoben. Die letzte Förderanpassung ist erst im vergangenen Monat abgeschlossen worden. Nun geht es also wieder einen Schritt zurück.
Verbraucher können sich dementsprechend vorerst auf ein stabiles Preisniveau einstellen. Sollte an den Märkten nichts Unerwartetes geschehen, ist mit sinkenden Ölkursen mittel- bis langfristig wohl nicht zu rechnen.
Italien hofft Lieferstopp zu beenden
Am vergangenen Wochenende hatte der russische Staatskonzern Gazprom die Gaslieferungen nach Italien eingestellt. Laut Gazprom sei die Bezahlung notwendiger Sicherheitsgarantien in Höhe von 20 Mio. Euro an einen österreichischen Transporteur aufgrund neuer Vorschriften nicht mehr möglich gewesen. Dabei handele es sich um Probleme bei Bezahlungsvorgängen in Rubel und Euro.
Der italienische Konzern Eni, Italiens größter Gasimporteur, plant nun offenbar selbst die Sicherheitsleistungen für Gazprom in Österreich zu hinterlegen, um den Lieferstopp zu beenden. Die Gaslieferungen von Russland nach Italien verlaufen unter anderem über Pipelines, welche durch Österreich führen.
Eni-Chef Claudio Descalzi gab an, das Problem innerhalb dieser Woche lösen zu wollen, um die Energiesicherheit Italiens zu gewährleisten.