OPEC+ mit weiteren Kürzungen
von Christoph Warich
Die OPEC+ scheint eine Verlängerung der aktuellen Förderkürzungen in Erwägung zu ziehen. Diese gelten bereits seit November vergangenen Jahres.
OPEC+ erwägt Verlängerung der Ölkürzungen bis Ende 2024
Die OPEC+-Allianz prüft die Möglichkeit, die freiwilligen Zusatzkürzungen in der Förderung bis zum Ende des laufenden Jahres fortzusetzen. Ende November hatte die Allianz bereits für das erste Quartal 2024 Kürzungen von insgesamt 2,2 Millionen Barrel pro Tag angekündigt. Offizielle Statements zur weiteren Produktionsstrategie wurden bislang vermieden.
Laut Reuters, unter Berufung auf interne Quellen der Allianz, erwägt die OPEC+, die freiwilligen Zusatzkürzungen bis zum zweiten Quartal zu verlängern. Reuters zufolge werde diese erneute Verlängerung als wahrscheinlich bezeichnet. Die Möglichkeit einer Verlängerung bis zum Jahresende wurde ebenfalls in Betracht gezogen und sorgte für positive Impulse auf de Ölmärkten.
Analysten gehen davon aus, dass Entscheidungen über eine Fortsetzung der Kürzungen wahrscheinlich schrittweise im Verlauf des Jahres getroffen werden, um auf die Entwicklung von Angebot und Nachfrage flexibel reagieren zu können. Eine definitive Ankündigung wird jedoch erst im März erwartet.
US-Rohölvorräte steigen unerwartet stark
Die Rohölvorräte der USA sind laut dem American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche überraschend um 8,4 Millionen Barrel gestiegen, weit über den Analystenschätzungen von 1,5 Millionen Barrel. Gleichzeitig verzeichnete der Verband Rückgänge bei den Destillat- und Benzinbeständen.
Trotz einer erwarteten Erholung der Raffinerieauslastung um 1,1 Prozentpunkte bleibt sie weiterhin auf einem niedrigen Niveau, nachdem in den letzten beiden Wochen ein Langzeittief von 80,6 Prozent verzeichnet wurde.
Falls das Department of Energy (DOE) die von API gemeldeten Anstiege in seinem heute fälligen offiziellen Ölmarktbericht bestätigt, würden die landesweiten Rohölvorräte in der vergangenen Woche den höchsten Stand seit Ende Juli 2023 erreichen. Die Rohölbestände im Zentrallager in Cushing sollen ebenfalls gestiegen sein und sich erneut der 30-Millionen-Barrel-Marke genähert haben.
Während API und Analysten Abbauten bei Destillaten und Benzin erwarten, weist der Bericht darauf hin, dass die Raffinerieauslastung möglicherweise nicht so stark gestiegen ist wie angenommen. API liefert jedoch keine konkreten Daten dazu.