OPEC+-Meeting im Fokus Energiemärkte
von Christoph Warich
Morgen findet die nächste Vollversammlung OPEC+. Es stellt sich die Frage, ob sie sich der Energiekrise entgegenstellen wird.
Notierungen
ICE Gasoil November handelte zuletzt bei 718,00 Dollar, das sind -4,00 Dollar zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt bei 83,93 Dollar, und damit -0,79 Dollar zum Schluss Dienstag. ICE WTI handelt bei 82,52 Dollar.
OPEC+-Meeting steht bevor
Die morgen stattfindende Vollversammlung der OPEC+ wirft bereits ihre Schatten voraus. Auffällig ist diesmal der politische Druck der auf dem Kartell zu lasten scheint. So erneuerte US-Präsident Biden gestern ironischerweise auf dem Weltklimagipfel in Glasgow seine Forderung an die OPEC+-Staaten, mehr Öl auf den Markt zu werfen, um der Energiekrise Einhalt zu gebieten. Koichi Hagiuda, seines Zeichens Handels- und Industrieminister Japans, schloss sich diesen Forderungen an und schlug der OPEC+ vor, Gespräche zur Stabilisierung des Marktes zu führen.
Von Seiten der Förderallianz scheint es jedoch weiterhin kein Interesse an einer Produktionssteigerung zu geben. Die Energiekrise sei ein Problem der Erdgasversorgung und die noch immer anhaltende Coronapandemie sorge weiterhin für Unsicherheiten, heißt es von Seiten der Vereinigung.
Auch Russland bleibt weiterhin auf Linie des Produzentenbündnisses. Laut Kremlsprecher Dmitri Peskow sieht man sich gegenüber der OPEC+ verpflichtet und stehe zu den getroffenen Vereinbarungen.
Stand jetzt ist also nicht mit einer Produktionsanhebung zu rechnen. Auch wenn die OPEC+ immer für Überraschungen gut ist, so ist eine plötzliche Kursänderung nach all den vorhandenen Vorzeichen mehr als unwahrscheinlich.
API meldet Bestandsaufbauten
Das American Petroleum Institute konnte erneut steigende Rohölbestände der Vereinigten Staaten von Amerika vermelden. Experten gingen zuvor zwar von einem Zuwachs aus, diese wurden jedoch teils weit übertroffen. Auch war der Rückgang im Zentrallager in Cushing nicht mehr so groß wie noch in den Wochen zuvor.
Dies könnte ein wenig Druck auf die momentan extrem hohen Preise ausüben. Ob und wie sich das Ganze jedoch auf der Kundenseite niederschlagen wird bleibt vorerst abzuwarten.