OPEC+-Entscheidung lässt Markt kalt
von Christoph Warich
Die Entscheidung der OPEC+ die laufenden Produktionskürzungen zu verlängern, haben die Ölmärkte nicht wirklich getroffen. In China startet derweil der Nationale Volkskongress.
OPEC+-Entscheidung ohne nachhaltige Auswirkungen: Marktfokus verschiebt sich auf Nachfrage und Zinsaussichten
Die verkündete Verlängerung der freiwilligen Zusatzkürzungen einiger OPEC+-Produzenten bis zum zweiten Quartal 2024 konnte die Preise an den Ölbörsen nicht nachhaltig stützen. Die Erwartung einer solchen Verlängerung bis Mitte des Jahres war bereits weitgehend eingepreist und überraschte die Marktteilnehmer daher nicht.
Marktteilnehmer richteten ihren Fokus schnell wieder auf die Nachfrage, da die monatliche US-Arbeitsmarktstatistik Ende der Woche potenziell trübe Aussichten bieten könnte. Eine mögliche Verzögerung der Zinssenkung durch die US-Notenbank im zweiten Halbjahr könnte den Markt beeinflussen. Zudem bleiben die Marktteilnehmer hinsichtlich der chinesischen Nachfrage skeptisch. Der Ölmarkt bleibt in Bewegung, während die Anleger auf klare Signale sowohl von der Nachfrage- als auch von der Zinsfront warten.
China strebt 5% Wirtschaftswachstum an: Nationale Volkskongress-Sitzung gestartet
Die jährliche Versammlung des Nationalen Volkskongresses in Peking begann heute mit Einblicken von Premierminister Li Qiang. Trotz Herausforderungen peilt China für 2024 ein Wirtschaftswachstum von 5% an.
Um dieses Ziel zu erreichen, plant man eine Transformation des Entwicklungsmodells, mit Fokus auf Ausgabenreduktionen, Industrieoptimierung und Risikominderung im Immobiliensektor. Experten zweifeln an der Wirksamkeit und weisen darauf hin, dass Peking möglicherweise zusätzliche konjunkturelle Anreize benötigt.
Die Märkte reagierten verhalten, auch wenn China spezielle Staatsanleihen im Wert von 1 Mrd. Yuan plant. Die zurückhaltende Reaktion könnte mit verstärkten Bemühungen zur Kontrolle fossiler Brennstoffe und verstärkter Ressourcenerschließung zusammenhängen.