Ölpreise ziehen wieder an
von Christoph Warich
Während eine Freigabe der strategischen US-Reserven immer unwahrscheinlicher wird gehen die Ölpreise erneut leicht nach oben.
Notierungen
ICE Gasoil November handelte zuletzt bei 725,00 Dollar und damit +4,25 Dollar zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt momentan bei 83,66 Dollar, das sind 0,92 Dollar zum Schluss Freitag. ICE WTI handelt bei 82,16 Dollar.
Keine Freigabe der US-Reserven
Angesprochen auf die Möglichkeit der Freigabe der strategischen Reserven der Vereinigten Staaten von Amerika zur Steuerung der derzeit sehr hohen Öl- und Benzinkosten wich US-Präsident Biden mit seiner Antwort aus und sprach davon, dass es für dieses Szenario andere Werkzeuge im Arsenal gebe. Was auch immer dies heißen soll, nach einem Verkauf der strategischen Ölreserven klingt es nicht.
Dies sorgte dafür, dass die Ölpreise nach einem kurzen Fall zum Ende der letzten Woche nun wieder ein wenig angezogen haben. Hatte das Gerücht des steigenden Angebots am Freitag noch ein wenig Druck vom Markt genommen, können Marktteilnehmer wohl nun davon ausgehen, dass es vorerst bei einem Defizit bleiben wird.
Saudi-Arabien erhöht Preise für Dezemberexporte
In Form seines Staatskonzerns Saudi Aramco hat Saudi-Arabien am Freitag die offiziellen Verkaufspreise für seine Rohölexportlieferungen im Dezember bekannt gegeben. Diese wurden für alle belieferten Regionen angehoben. Während es für den November noch Abschläge von beispielsweise 2,40 Dollar pro Barrel auf den Referenzwert Brent Weighted Average (BWAVE) für Käufer aus Nordwesteuropa gab, liegt dieser nun bloß noch bei 0,30 Dollar. Die Preiserhöhungen für den asiatischen Raum fallen sogar noch höher aus.
Die erhöhten Verkaufspreise deuten darauf hin, dass die Saudis im kommenden Monat von einer robusten Nachfrage ausgehen. Da Saudi-Arabien vielen anderen Golfstaaten als Referenz dient, könnten auch diese bald eine Anhebung der Exportpreise ankündigen.