Ölpreise ziehen an
von Christoph Warich
Die Angst vor Omikron nimmt allgemein ab und die Ausrichtung an den Finanzmärkten sorgt für steigende Preise beim Heizöl.
Notierungen
ICE Gasoil Januar handelte zuletzt bei 671,75 Dollar, -5,00 Dollar zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt bei 78,74 Dollar und damit +0,14 Dollar zum Schluss Montag. ICE WTI handelt bei 76,24 Dollar.
Auswirkungen von Omikron nehmen ab
Momentan scheinen die abnehmenden Sorgen bezüglich der Omikron-Variante den Finanzmärkten etwas Rückenwind zu geben. Insbesondere Länder wie China und Indien, deren Wirtschaftsaktivität stark mit dem Energiebedarf gekoppelt ist, bleiben aktuell von den Folgen der Omikron-Ausbreitung verschont. Dies sorgt dafür, dass die Ölnachfrage hoch bleibt. Neuesten Daten zufolge hat Indien im November mehr Rohöl importiert, als das gesamte Jahr zuvor und bereitet sich auch zukünftig auf einen starken Anstieg der Ölnachfrage vor. Zeitgleich sind die Neuinfektionen mit Corona auf dem niedrigsten Niveau seit Mai 2020.
Dass die Ölpreise steigen liegt jedoch auch an der starken Orientierung an den Finanzmärkten. Das Handelsvolumen ist bei den Rohstoffen weiterhin saisonbedingt sehr gering, die aktiven Händler scheinen demnach vor allem im Finanzsektor nach Impulsen zu suchen, was zu einer starken Volatilität des Ölpreises sorgt.
Iran plant Ölexporte
Der Iran hat angekündigt, dass man das Pricing des eigenen Öls zum Jahreswechsel umstellten wird. Ab Januar wird das ICE Settlement von Brent als die neue Referenz für Exporte ins Mittelmeer und nach Nordwest-Europa gelten. Der alte Bezugspunkt für den Handel war Brent Weighted Average (BWAVE).
Trotz der stockenden Gespräche zu einem neuen Atomabkommen, welche im November wieder aufgenommen wurden, bereitet sich Teheran wohl darauf vor, die Exporte ab dem kommenden Jahr wieder aufzunehmen. Wie erfolgsversprechend diese Herangehensweise ist, wird sich zeigen müssen. Momentan stehen die Zeichen nicht wirklich gut für einen erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen. In der vergangenen Woche sagte der Unterhändler der USA, Robert Malley, dass die Zeit für eine Wiederbelebung des Atomabkommens auslaufe.