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Ölpreise steigen rasant

von Christoph Warich

Nach der überraschenden Ankündigung der OPEC+, die laufenden Förderkürzungen um zusätzliche 1,6 Mio. B/T zu erweitern, heben Analysten ihre Preisprognosen stark an.


Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 796,25,75 Dollar. Brent handelt aktuell bei 85,56 Dollar und damit +0,78 Dollar zum Schluss Dienstag. WTI handelt momentan bei 81,11 Dollar.


Preisprognosen schnellen nach oben

Die OPEC+ hat angekündigt, ihre Förderkürzungen um 1,6 Millionen Barrel pro Tag ab Mai auszuweiten. Diese Entscheidung hat Analysten überrascht, da sie völlig unerwartet kam. Die OPEC+ scheint damit eine neue Doktrin zu verfolgen, präventive Entscheidungen zu treffen, um den Ölmarkt zu stabilisieren. Die Ankündigung hat dementsprechend zu einer spürbaren Preiserhöhung auf dem Rohölmarkt geführt.

Goldman Sachs hat seine Preisprognosen nach der Entscheidung der OPEC+ umgehend nach oben korrigiert. Für Dezember 2023 geht die Bank von einem Preis von 95 US-Dollar pro Barrel Brent aus, was einer Aufwärtskorrektur von 5 Dollar entspricht. Für Dezember 2024 geht Goldman Sachs dann von 100 US-Dollar aus, was einer Korrektur um 3 Dollar nach oben entspricht. Die Bank of America teilt die Ansicht, dass die OPEC+ inzwischen keine Angst mehr vor einer Reaktion der US-Schieferölindustrie haben müsse, wenn die Rohölpreise bei Brent über 80 Dollar steigen.

Die SEB geht davon aus, dass die jüngsten Kürzungen den Ölpreis schnell wieder auf 100 Dollar treiben könnten. Der Rohstoffanalyst Bjarne Schieldrop von der SEB betont, dass es für die OPEC+ inzwischen einfacher ist, die Produktion zu kürzen, da das Risiko eines Verlusts von Marktanteilen an den US-Schieferölsektor begrenzt ist. Es wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass die OPEC+ in der Vergangenheit Probleme hatte, ihre Förderquoten einzuhalten, was unklar macht, wie groß die Angebotsverknappung tatsächlich ausfällt.


USA kritisieren die OPEC+-Entscheidung

Die Entscheidung der OPEC+, ihre Ölförderung ab Mai um 1,6 Mio. Barrel pro Tag zu reduzieren, bleibt das dominierende Thema an den Ölmärkten. Auch in den USA wird weiterhin über die Auswirkungen der Angebotsverknappung diskutiert.

Während Präsident Biden die Auswirkungen herunterspielte und sagte, dass es nicht so schlimm werden wird, wie befürchtet, hat Finanzministerin Janet Yellen die Entscheidung der OPEC+ als bedauerlich bezeichnet. Sie warnte vor Auswirkungen auf das globale Wachstum und Belastungen in einer Zeit, in der die Inflation bereits hoch ist.

Yellen betonte, dass der Rückgang der Benzinpreise seit dem letzten Jahr entscheidend zur Begrenzung der Inflation beigetragen habe und es deshalb schädlich wäre, wenn sich dieser Trend umkehren würde.

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