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Ölpreise steigen an

von Christoph Warich

Überraschende Wachstumsdaten aus den USA haben für einen Anstieg der Ölpreise gesorgt. Auch die eingeschränkte Versorgungslage spielt eine Rolle.

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 854,75 Dollar. Brent handelt aktuell bei 83,98 Dollar und damit +0,12 Dollar zum Schluss Mittwoch. WTI handelt momentan bei 79,92 Dollar.

Ölpreise geben einen Teil ihrer Gewinne ab

Die Ölpreise fielen zum Handelsstart am Freitag leicht zurück, nachdem sie am Vortag deutliche Gewinne verzeichnet hatten. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete im frühen Handel 83,98Dollar, während WTI bei 79,92 Dollar lag. Die Preise bewegen sich weiterhin nahe den Höchstständen der letzten Monate, und die Marktbeobachter sind gespannt auf die Entwicklung in den kommenden Tagen angesichts der erwarteten Unterversorgung am Rohölmarkt.

Knappe Versorgungslage und überraschendes Wachstum der US-Wirtschaft lassen Ölpreise steigen

Experten und Analysten äußerten sich kürzlich zum erwarteten Marktumfeld in der zweiten Jahreshälfte und kamen zu einer alarmierenden Prognose: Eine massive Unterversorgung am Rohölmarkt wird bis weit ins Jahr 2024 erwartet (Quelle: 27.07.2023). Doch trotz der Sorgen um das Ölangebot gab es überraschend positive Nachrichten aus den USA, die den Ölpreisen einen neuen Schub verliehen.
Die Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten überraschten gestern mit beeindruckenden Zahlen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das zweite Quartal wuchs um +2,4%, während die Erwartungen lediglich bei +1,8% lagen. Auch die Auftragslage bei langlebigen Wirtschaftsgütern im Juni übertraf die Prognosen deutlich und stieg um +4,7%, während nur +1,0% erwartet wurden.
Diese überraschenden positiven Daten haben Skeptiker widerlegt, die befürchteten, dass die steigenden Zinsen das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen würden. Die robuste Entwicklung der US-Wirtschaft könnte zu einem höheren Energiebedarf des größten Ölverbrauchers führen als bisher angenommen.
Als Folge könnte die Versorgungslage am Ölmarkt in den kommenden Monaten noch knapper ausfallen als erwartet, was zu weiteren Preisanstiegen an den Ölbörsen führt. Die bereits überkaufte Rallye der letzten Tage erhielt dadurch einen weiteren Schub. Erstmals seit April knackte der WTI-Preis kurzzeitig die Marke von 80 US-Dollar, während ICE Gasoil sogar das höchste Niveau seit Anfang März erreichte.
Analysten wie Jim Ritterbusch von Ritterbusch and Associates betonen die Bedeutung der Konjunkturdaten auch für die Nachfrage nach Ölprodukten. Bislang habe man noch keine deutliche Umsetzung in eine erhöhte Produktnachfrage festgestellt, vor allem bei den Destillaten, die in letzter Zeit den Großteil des Aufwärtstrends ausmachten. Sollten sich die positiven Erwartungen jedoch in den kommenden Wochen und Monaten auch in den Nachfragezahlen niederschlagen, besteht weiteres Aufwärtspotenzial für die Ölpreise.
Insgesamt lässt die Kombination aus einer erwarteten Unterversorgung und dem überraschend starken Wachstum der US-Wirtschaft die Ölpreise an den internationalen Märkten steigen und wirft die Frage auf, wie sich die Situation in den kommenden Monaten weiterentwickeln wird.

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