Ölpreise starten schwach in die Weihnachtswoche
von Christoph Warich
Restriktive Lockdowns bescheren den Ölmärkten Verluste zu Beginn der Weihnachtswoche. Heizölkunden können davon profitieren.
Notierungen
ICE Gasoil Januar handelte zuletzt bei 619,00 Dollar und damit -22,50 Dollar zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt bei 71,02 Dollar, das sind -2,50 Dollar zum Schluss Freitag. ICE WTI handelt momentan bei 70,98 Dollar.
Neue Lockdowns durch Omikron
Mit den Niederlanden hat nun das erste europäische Land umfangreiche Restriktionen aufgrund der Omikron-Variante des Coronavirus verhängt. Über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel hinweg wurde ein umfassender Lockdown ausgesprochen, um die rasant steigenden Fallzahlen einzufangen. Auch Großbritannien hat mit einer neuen Welle zu kämpfen und wurde von Deutschland bereits zu einem Virus-Variantengebiet erklärt, was mit spezifischen Reisewarnungen einhergeht.
Während auch in den USA, in Form des Bundesstaats New York, mit über 21.000 ein neuer Rekord bei den Neuinfektionen binnen 24 Stunden aufgestellt werden konnte, sträubt sich die deutsche Bundesregierung weiterhin offiziell vor einem Lockdown. Am morgigen Dienstag werden zu dem Thema jedoch erneut Gespräche zwischen Bund und Ländern geführt. Der neugegründete Expertenrat spricht sich derweil für umfangreiche Kontaktbeschränkungen aus, ein erneuter Lockdown erscheint vielen nur noch eine Frage der Zeit zu sein.
Der zur Weihnachtszeit erhöhte Reisebetrieb, und auch die damit eigentlich gesteigerte Ölnachfrage, dürften sich so eklatant abschwächen. Auch ist mit einem Anstieg der Infiziertenzahlen nach Weihnachten zu rechnen, wodurch weitere Lockdowns weltweit für eine geringere Ölnachfrage und somit auch günstigere Preise sorgen dürften. Schlechte Nachrichten für die Welt sind somit gute Nachrichten für Heizölkunden und Autofahrer.
Zinsanpassungen treffen auch den Ölmarkt
Der durch die US-amerikanische Zentralbank Fed eingeläutete geldpolitische Richtungswechsel, mit einer Erhöhung des Leitzinses in drei Stufen, wird derzeit von den Finanzmärkten naturgemäß als kursschwächend aufgefasst. Doch auch die Ölbörsen werden davon beeinflusst. Nicht nur, dass Öl in Dollar gehandelt wird, dürfte der Nachfrage schaden. Auch dass durch weniger günstiges Geld das Nachfragewachstum im Energiesektor im Allgemeinen und bei Öl im Speziellen gedämpft wird, macht den Marktteilnehmern momentan Sorgen.
Doch auch hier bedeuten Probleme für die Märkte vor allem günstige Preise für die Kunden.