Ölpreise stabilisieren sich nach Kursrutsch – Sorgen um globalen Ölmarkt

Die Ölpreise haben sich nach einem anfänglichen Kursrutsch zu Wochenbeginn vorerst leicht stabilisiert. Am Dienstagmorgen notierte ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März bei 76,09 US-Dollar – ein Rückgang um 3 Cent im Vergleich zum Vortag. Gleichzeitig fiel der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar um 21 Cent auf 70,63 Dollar.

Die Aufmerksamkeit der Märkte richtet sich auf das überraschende Vorgehen des führenden Opec-Landes Saudi-Arabien, das am Montag die Verkaufspreise für wichtige Handelspartner in Asien deutlich senkte. Beobachter interpretieren diese Maßnahme als Anzeichen für die sich verschlechternden globalen Aussichten der Ölnachfrage. Insbesondere die konjunkturellen Probleme Chinas könnten dazu führen, dass der wichtige Importeur weniger Öl nachfragt.

Zusätzlich belastet den Markt das steigende Angebot von Produzenten außerhalb des Ölverbundes Opec+. Die Kombination aus nachlassender Nachfrage und einem wachsenden Angebot erhöht die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der Ölpreise und stellt die Akteure auf dem globalen Ölmarkt vor weitere Herausforderungen.

Saudischer Ölkonzern senkt Exportpreise für Asien drastisch

Der staatliche saudische Ölkonzern reagiert auf den wachsenden Wettbewerbsdruck und hat die Preise für seine im Februar geplanten Rohölexporte nach Asien so stark gesenkt wie seit über einem Jahr nicht mehr. Das Ziel: Sich gegen die Konkurrenz behaupten. Einem Händler einer nordasiatischen Raffinerie zufolge sei das saudische Rohöl im Vergleich zu anderen regionalen Sorten nach wie vor relativ teuer, jedoch werden die aktuellen Preissenkungen als willkommene Entlastung wahrgenommen.

"Saudisches Rohöl ist im Vergleich zu anderen regionalen Rohölsorten immer noch relativ teuer. Aber wir sind froh über diese Preise, die es für uns viel erschwinglicher machen", äußerte sich ein Händler gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die drastischen Preissenkungen werden als Strategie interpretiert, um die Attraktivität des saudischen Rohöls zu steigern und Marktanteile in Asien zu sichern.

Experten vermuten, dass neben dem Wettbewerbsdruck auch saisonale Wartungsarbeiten in asiatischen Raffinerien die Nachfrage im kommenden Monat beeinträchtigen könnten. Dies unterstreicht die Herausforderungen, vor denen der Ölmarkt steht, da sowohl Preiswettbewerb als auch saisonale Einflüsse die Dynamik der Ölexporte in der Region beeinflussen.