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Ölpreise im Sinkflug

von Christoph Warich

Die Ölpreise sind gestern auf den niedrigsten Stand seit fünf Monaten gefallen. Begründet wird der Preissturz mit Zweifeln an der Förderstrategie der OPEC+.

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 772,50 Dollar. Brent handelt aktuell bei 74,56 Dollar und damit -2,66 Dollar zum Schluss Mittwoch. WTI handelt momentan bei 69,44 Dollar.

Ölpreise auf Fünfmonatstief: Markt zweifelt an OPEC+ Förderkürzungen

Die Ölpreise erlebten am Mittwoch einen markanten Rückgang und erreichten den niedrigsten Stand seit etwa fünf Monaten. Ein Barrel der Nordseesorte Brent für die Lieferung im Februar kostete zuletzt 74,56 US-Dollar, ein Rückgang um 2,66 Dollar gegenüber dem Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel auf 69,44 Dollar, erstmals seit Anfang Juli unter die Marke von 70 Dollar.

Grund für den Preisverfall ist die Skepsis gegenüber den jüngsten Förderkürzungen des OPEC+ Rohölverbunds. Obwohl die rund zwanzig Ölstaaten ihre Produktion um knapp eine Million Barrel pro Tag zusätzlich reduziert haben, wird die Maßnahme aufgrund ihrer freiwilligen Natur am Markt angezweifelt.

Die Erwartung eines steigenden Ölangebots von Nicht-OPEC-Staaten, insbesondere den USA, verstärkt den Druck auf die Preise. Der American Petroleum Institute (API) meldete steigende US-Lagerbestände, während die US-Regierung am Mittwochnachmittag ihre Zahlen veröffentlichen wird. Trotz überraschend deutlich gesunkener Ölreserven in den USA in der vergangenen Woche konnten diese den Preisverfall nicht aufhalten. Die Rohölbestände verringerten sich um 4,6 Millionen Barrel, jedoch stiegen die Benzinbestände erheblich.

Chinas Rohölimporte sinken: Handelsbilanzüberschuss überrascht trotz rückläufiger Einfuhren

Die chinesische Regierung veröffentlichte am frühen Donnerstagmorgen die Außenhandelsdaten für November, die einen unerwartet hohen Handelsbilanzüberschuss von 68,4 Milliarden Dollar zeigten. Obwohl die Gesamtexporte überraschend stiegen, verzeichneten die Importe einen leichten Rückgang. Besonders bemerkenswert ist der Rückgang der Rohöleinfuhren Chinas, die im November um 13,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat fielen.

Laut dem chinesischen Zollamt importierte das Land im November etwa 42,445 Millionen Tonnen Rohöl, im Vergleich zu 48,97 Millionen Tonnen im Oktober. Dies markiert nicht nur einen Monatsrückgang, sondern auch den ersten Rückgang im Jahresvergleich seit April. Die Experten führen diese Entwicklung auf hohe Lagerbestände und eine schwächere Nachfrage nach Produkten wie Diesel und Asphalt zurück, die für Industrie und Baugewerbe von entscheidender Bedeutung sind.

Die enttäuschenden Konjunkturindikatoren der chinesischen Industrie im November verstärkten die Sorgen um die Nachfrage weiter. Moody's Ratingagentur verschärfte die Lage zusätzlich, indem sie den Ausblick für die Kreditwürdigkeit Chinas auf "negativ" änderte. Dies begründete sie mit den Risiken, die von der "anhaltenden Verkleinerung des Immobiliensektors" ausgehen.

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