Ölpreise im Aufwind
von Christoph Warich
Aufgrund der anhaltend angespannten Lage in Nahost legen die Ölpreise zum Jahresbeginn erneut etwas zu.
Notierungen
ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 806,50 Dollar. Brent handelt aktuell bei 78,55 Dollar und damit +1,51 Dollar zum Schluss Freitag. WTI handelt momentan bei 72,91 Dollar.
Teheran entsendet Kriegsschiff ins Rote Meer: Spannungen eskalieren nach Angriff auf Containerschiff
Die geopolitischen Spannungen im Roten Meer erreichen einen neuen Höhepunkt, nachdem Teheran den Zerstörer "Alborz" in die Region entsandt hat. Dies geht aus Berichten iranischer Medien hervor. Die Eskalation folgte auf einen Vorfall, bei dem die US-Marine auf den Notruf der "Maersk Hangzhou" reagierte, einem Containerschiff der Reederei Moller-Maersk, das von Houthi-Rebellen aus dem Jemen angegriffen wurde.
Als die US-Marine versuchte, dem bedrohten Schiff mit Helikoptern zu Hilfe zu kommen, sollen Houthi-Rebellen von Schnellbooten aus versucht haben, es zu entern. Trotz Warnungen der US-Marine erwiderten die Rebellen das Feuer auf die Helikopter. In der darauffolgenden Auseinandersetzung wurden mehrere Rebellen getötet, und drei der Schnellboote versenkt, so die Informationen des US-Militärs. Yahya Saree, ein Sprecher der Houthi-Rebellen, bestätigte den Vorfall und gab an, dass 10 Kämpfer tot oder vermisst seien.
Iran reagierte auf die Ereignisse, indem es den Zerstörer "Alborz" durch die Meerenge von Bab el-Mandeb ins Rote Meer schickte. Die Eskalation fand Erwähnung in einem Telefonat zwischen dem iranischen Außenminister Hossein Amirabdollahian und dem britischen Außenminister David Cameron. Amirabdollahian kommentierte den Zwischenfall mit den Worten, dass es nicht akzeptabel sei, israelische Aktionen in der Region zu tolerieren, insbesondere angesichts der Geschehnisse im Gazastreifen.
Die Houthi-Rebellen hatten zuvor behauptet, dass die "Maersk Hangzhou" Verbindungen zu Israel gehabt habe, was den Konflikt weiter anheizte. Die Entsendung des iranischen Kriegsschiffs verschärft die geopolitische Lage im Roten Meer und wirft weitere Fragen zur Sicherheit des Seewegs auf.
Ölpreise steigen aufgrund der Spannungen im Roten Meer
Die Ölpreise verzeichneten am Dienstag einen Anstieg, der auf die wachsenden Spannungen im Roten Meer zurückgeführt wird. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent für die Lieferung im März kostete am Morgen 78,55 US-Dollar, was einem Anstieg von 1,51 Dollar im Vergleich zum Freitag entspricht. Gleichzeitig stieg der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) für die Lieferung im Februar um 1,26 Dollar auf 72,91 Dollar.
Die vermehrten Angriffe der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen auf Handelsschiffe im Roten Meer, besonders seit Beginn des Krieges im Gazastreifen, hatten bereits in den vergangenen Wochen zeitweise zu einem Anstieg der Ölpreise geführt. Die USA beschuldigen die Islamische Republik, in die Planung dieser Angriffe verwickelt zu sein, eine Anschuldigung, die von Teheran zurückgewiesen wird. Die Situation im Roten Meer bleibt daher ein entscheidender Faktor für die Preisentwicklung am Ölmarkt.