Ölpreise gehen zum Wochenende etwas zurück
Die Ölpreise beende diese Woche mit einem leichten Rückgang. Die OPEC+ winkte gestern ihre geplante Quotenerhöhung durch.
Notierungen
ICE Gasoil Juli handelte zuletzt bei 1170,50 Dollar. Das sind +10,50 Dollar zum Settlement des Vortages.
ICE Brent handelt momentan bei 110,57 Dollar und damit +2,13 Dollar zum Schluss Donnerstag. ICE WTI handelt bei 107,01
OPEC+ winkt Erhöhung durch
Die Mitglieder der OPEC+ haben gestern die bereits in der letzten Sitzung Anfang Juni beschlossene Quotenerhöhung für den August durchgewunken. Laut Plan sollen dem Markt sowohl im Juli als auch im August auf diesem Weg zusätzliche 648.000 B/T zugeführt werden.
Einen größeren Einfluss auf die Ölpreise haben die Produktionsanpassungen der OPEC+ jedoch schon länger nicht mehr. Die tatsächlichen Produktionssteigerungen liegen bereits seit Monaten weit hinter den offiziellen Plänen zurück. Auch die Länder, denen eine Erhöhung noch zugetraut wurde, da in der Theorie ausreichende Reservekapazitäten vorhanden sein sollten, waren zuletzt nicht in der Lage die Hoffnungen der Marktteilnehmer zu erfüllen. Namentlich genannt seien hier Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.
So dürfte sich also trotz der offiziellen Produktionssteigerungen kurzfristig nicht wirklich viel an der angespannten Angebotssituation ändern.
Rezessionsängste noch nicht vom Tisch
Was die Preise aktuell zurück hält, sind insbesondere die weiterhin vorhandenen Ängste vor einer globalen Rezession. Die Strategie der Fed, sowie anderer Notenbanken, bei der Bekämpfung der Inflation lässt die Sorgen der Marktteilnehmer, dass eine straffere Geldpolitik nicht nur die wirtschaftliche Erholung, sondern auch die Ölnachfrage beeinträchtigen könnte, nicht verschwinden.
Auch die weiterhin extrem hohen Benzinpreise für US-Verbraucher könnten dazu beitragen, die Reiseaktivität über den Sommer stark zu drosseln und die hiesige Wirtschaft damit abzuwürgen.
Ein weiterer Faktor, welcher auf den Ölmärkten eine zeitnahe Beachtung finden könnte, ist die aufkommende Hurrikan-Saison im Atlantikraum. Sollten Hurrikans erneut die Förderung an den Anlagen im Golf von Mexiko lahmlegen, könnte die US-Ölproduktion in den kommenden Monaten wieder stark zurückgehen.