Ölpreise gehen leicht zurück
von Christoph Warich
Ein Anstieg der US-amerikanischen Ölreserven ließ den Preis für Rohöl kurzfristig absinken. Wie lange das so bleibt und was dies für Heizölkunden bedeutet.
Notierungen
ICE Gasoil November handelte zuletzt bei 699,75 Dollar, -4,75 Dollar zum Settlement vom Vortag.
ICE Brent handelt derzeit bei 81,37 Dollar und damit -0,62 Dollar zum Schluss Mittwoch. ICE WTI handelt bei 81,02 Dollar.
Ölpreis leicht abgefallen
Die im gestrigen Wochenbericht veröffentlichen Daten des US-amerikanischen Energieministeriums DOE boten den Märkten offenbar genug Anreize den Preis für Rohöl um etliche Prozentpunkte fallen zu lassen. Sowohl die Rohölbestände als auch die Destillatbestände der USA sind wesentlich stärker angestiegen als zuvor erwartet.
Seinen Teil dazu beigetragen hat wohl ebenfalls die Meldung, dass die Gespräche zu einem neuen Atomdeal mit dem Iran am 29. November in Wien wieder aufgenommen werden sollen. Beobachter halten es für realistisch, dass die iranische Seite weiterhin ein großes Interesse an der Aufhebung der US-Sanktionen hat, da die wirtschaftlichen Vorteile für das momentan relativ isolierte Land überwiegen würden.
Auch wenn die Preise aktuell so tief sind, wie seit einem Monat nicht, bleibt abzuwarten wie lange dies so bleibt. Experten weisen darauf hin, dass momentan stattfindende Wartungsarbeiten der US-Raffineriebetriebe für das derzeitige Tief verantwortlich seien. Nach Beendigung der Arbeiten könne sich das Blatt wieder wenden. Hinzu kommen die unvorhersehbaren Ergebnisse des heutigen OPEC+-Meetings.
OPEC+-Meeting mit Spannung erwartet
Die ganze Welt dürfte heute in Richtung der OPEC+ schauen, kann das Ergebnis der heutigen Versammlung doch Auswirkungen auf die momentan alles überschattende Energiekrise haben.
Bei den derzeitigen Energiepreisen wurde der Druck von außen auf die Mitglieder des Kartells immer größer. Zuletzt hatte US-Präsident Biden seine Forderung an das Förderbündnis, die Produktion zu steigern, erneuert und diese direkt für die momentan hohen Energiepreise verantwortlich gemacht. Unterstützung erhielt er von Seiten Japans und auch Indiens.
Bisher sieht es jedoch nicht so aus, als würde sich die OPEC+ dem Druck beugen wollen. Zuletzt kamen nicht nur von den größten Mitgliedern, in Form von Saudi-Arabien und Russland, Signale zur Beibehaltung der aktuellen Strategie, auch kleinere Mitgliedsstaaten wie Irak, Kuweit oder Algerien bekräftigten bei der derzeitigen langsamen Anpassung der Förderquoten bleiben zu wollen.
Auf Kundenseiten bleibt also derzeit nicht viel übrig als abzuwarten.