Ölpreise fallen weiter
Steigende Leitzinsen hemmen das Wirtschaftswachstum, Konsumenten neigen bei den hohen Energiepreisen zur Zurückhaltung.
Notierungen
ICE Gasoil Juli handelt bei 1065,00 Dollar. Das sind -17,75 Dollar zum Settlement des Vortages.
ICE Brent handelt derzeit bei 100,39 Dollar und damit -0,30 Dollar zum Schluss Mittwoch. ICE WTI handelt bei 98,45 Dollar.
Abwärtsbewegung an den Ölbörsen
Rezessionsängste und eine wesentlich geringere Ölnachfrage als erwartet, sorgen aktuell für starke Abwärtsbewegungen an den Ölbörsen.
Die Experten der Citigroup haben ihre Wachstumsprognose für den Ölverbrauch im laufenden Jahr bereits um ein ganzes Drittel auf 2,5 Mio. B/T herabgesetzt. Weitere Korrekturen könnten noch folgen.
Die hohen Treibstoffpreise, welche die Nachfrage stärker hemmen als erwartet, sowie die ausbleibende Nachfrageerholung des chinesischen Marktes werden als Ursachen genannt. Ein Preisrutsch auf bis zu 65 Dollar pro Barrel bis zum Ende des Jahres ist laut der Citigroup durchaus im Bereich des Möglichen. Sollten sich die derzeitigen Annahmen bewahrheiten und die Welt in eine globale Rezession stürzen, ist im Jahr 2023 auch wieder mit Ölpreisen von 45 Dollar pro Barrel zu rechnen.
Kasachstan vor Lieferstopp
Kasachstans Ölindustrie sieht sich mit einem Beschluss eines russischen Gerichts konfrontiert, welches einen Stopp für kasachische Ölexporte über ein russisches Ölterminal im Schwarzen Meer angeordnet hat. Als Begründung nannten die Richter Lücken im Umweltschutz der Anlage. Für 30 Tage sollen nun die Lieferungen eingestellt werden, während der Betreiber die Lücken in seinem Umweltkonzept bearbeiten soll.
Wie die Betreiberunternehmen berichteten, floss gestern noch Öl durch die Pipelines. Sie haben bereits Einspruch gegen das Urteil eingelegt.
Sollte dieser zurückgewiesen und die Pipeline außer Betrieb genommen werden, würden etwa 1 Prozent des globalen Ölangebots vom Markt entfernt.