Ölpreise fallen drastisch
Die Ölpreise sind im Laufe des gestrigen Tages erneut stark gefallen. Ursache sind der starke Dollar sowie eine nahende Einigung bezüglich eines Atomdeals mit dem Iran.
Notierungen
ICE Gasoil September handelte zuletzt bei 1078,25 Dollar. Das sind -3,50 Dollar zum Settlement des Vortages.
ICE Brent handelt derzeit bei 94,21 Dollar und damit +2,04 Dollar zum Schluss Donnerstag. ICE WTI handelt momentan bei 88,40 Dollar. Das sind +0,04 Dollar zum Schluss Donnerstag.
Ölpreise stark gefallen
Die Preise für Brent und WTI sind im Laufe des gestrigen Donnerstags drastisch gefallen. Seit Dienstag sind die Kurse bereits rückläufig, Brent scheint sich derzeit unter der 100 Dollar-Marke festzuhalten.
Die Gründe dafür können insbesondere im zuletzt anhaltend starken Dollar sowie in den weiterhin wachsenden Konjunktursorgen gefunden werden. Auch belastet die Aussicht auf eine zeitnahe Einigung der westlichen Gemeinschaft mit dem Iran und eine darauffolgende Wiedereinführung eines Atomabkommens die aktuellen Preise.
Ein neuer Atomdeal würde zu einer Auflösung der westlichen Sanktionen führen, welche insbesondere den Ölsektor der islamischen Republik international weitläufig gelähmt haben.
Auch wenn die OPEC bereits angekündigt hat, auf einen Wiedereintritt des Iran in den internationalen Ölhandel mit neuen Produktionskürzungen zu reagieren, dürften die Preise auf Rohöl und dessen Produkte vorerst weiter zurückgehen.
OPEC+ korrigiert Prognosen
Die OPEC+ hat ihre Prognosen für das laufende Jahr gesenkt und erwartet laut Meldungen nun nur noch einen Überschuss von +0,4 Mio. B/T für das Jahr 2022. Damit wurde die vorherige Vorhersage von 0,9 Mio. B/T mehr als halbiert.
Begründet wurde die Anpassung mit der anhaltenden Unterproduktion der Mitgliedsländer.
Dies ist bereits die vierte Prognosekorrektur nach unten seit April. Der Krieg in der Ukraine, die um sich greifende Inflation sowie die noch immer spürbaren Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie sind nach wie vor die Gründe.
Am 5. September steht die nächste Vollversammlung der OPEC+ an. Es darf erwartet werden, dass bereits jetzt Maßnahmen für den Fall eines Wiedereintritts des Irans in den internationalen Ölhandel besprochen werden. Bereits in den vergangenen Wochen wurde seitens einzelner Mitglieder immer wieder deutlich gemacht, den Ölpreis nicht allzu stark absinken lassen zu wollen, sollte Teheran für eine Angebotserweiterung auf den Märkten sorgen.