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Ölpreise drohen im Wochentrend Kursverluste

von Christoph Warich

Sowohl Brent als auch WTI steigen wieder nach einer Kursstabilisierung, doch geopolitische Spannungen dämpfen langfristige Aussichten

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 908,50 Dollar. Brent handelt aktuell bei 83,91 Dollar und damit +0,68 Dollar zum Schluss Donnerstag. WTI handelt momentan bei 79,58 Dollar.

Ölpreise legen leicht zu, doch der Wochentrend deutet auf einen Rückgang hin

Nach einer Phase der Stabilisierung am Vortag verzeichneten die Ölpreise am Freitag leichte Zuwächse. Ein Barrel der Nordseesorte Brent, das für die Lieferung im Oktober vorgesehen ist, kostete 83,65 US-Dollar. Dies bedeutete einen Anstieg um 29 Cent im Vergleich zum vorherigen Donnerstag. Parallel dazu erhöhte sich der Preis für ein Barrel des amerikanischen West Texas Intermediate (WTI) um 29 Cent auf 79,34 Dollar.

Trotz dieser kurzfristigen Bewegungen scheinen die Ölpreise auf wöchentlicher Basis nach derzeitigem Stand erneut nachzugeben. Die jüngsten Anzeichen einer möglichen Entspannung in den Beziehungen zwischen den USA und den mit Sanktionen belegten Ölproduzenten Iran und Venezuela haben die von Saudi-Arabien und Russland angestrebte Verknappung des weltweiten Angebots gebremst. Gleichzeitig haben die anhaltenden Wachstumsschwierigkeiten in China die Aussichten für die Nachfrage nach Öl getrübt. Diese beiden Entwicklungen wirken sich tendenziell drückend auf die Ölpreise aus.

Außenministerin Baerbock äußert Enttäuschung über Wirkung von Sanktionen gegen Russland

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Die Grünen) hat ihre Enttäuschung über die Wirksamkeit der wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine geäußert. In einem Interview mit dem Journalisten Stephan Lamby für dessen bevorstehendes Buch "Ernstfall. Regieren in Zeiten des Krieges" äußerte sich Baerbock kritisch zu den bisherigen Maßnahmen und betonte die Schwierigkeiten, demokratische Logiken in autokratischen Staaten durchzusetzen.

Laut Baerbock sollten wirtschaftliche Sanktionen normalerweise wirtschaftliche Auswirkungen haben. Sie bemängelte jedoch, dass diese Maßnahmen in autokratischen Systemen oft nicht wie gewünscht funktionieren. Die westlichen Verbündeten hatten Russland nach dem Angriff auf die Ukraine mit umfassenden wirtschaftlichen Strafmaßnahmen belegt. Trotz dieser Maßnahmen verzeichnete die russische Wirtschaft ein Wachstum, das allerdings hauptsächlich auf die gesteigerte Produktion von Kriegsmaterial zurückgeführt wird. Fachleute betonen, dass es sich dabei nicht um nachhaltiges Wachstum handelt.

Baerbock äußerte sich auch kritisch über die anfängliche Zurückhaltung der Bundesregierung in Bezug auf Reisen nach Kiew. Sie räumte ein, dass es möglicherweise sinnvoller gewesen wäre, frühzeitig Vertreter der deutschen Regierung in die Ukraine zu entsenden. Sie selbst reiste am 10. Mai 2022 – zweieinhalb Monate nach dem Einmarsch Russlands – als erstes Regierungsmitglied in das Kriegsgebiet. Kanzler Olaf Scholz (SPD) folgte erst im Juni desselben Jahres.

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