Ölpreise bleiben zu Wochenbeginn stabil
von Christoph Warich
Die Ölpreise pendeln auch zum Beginn der neuen Woche um die 100 Dollar Marke. Grund dafür sind weiterhin die Ölfreigaben der IEA sowie die Coronasituation Chinas.
Notierungen
ICE Gasoil April handelte zuletzt bei 1021,50 Dollar und damit +6,00 Dollar zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt bei 101,19 Dollar, ICE WTI bei 96,57 Dollar.
Ölembargo gegen Russland weiterhin sehr unwahrscheinlich
Erneut verhandeln die 27 EU-Mitglieder heute über neue Sanktionsmöglichkeiten gegen Russland. Nachdem es in der letzten Woche schon zu einer Verschärfung der Sanktionen kam, soll nun bereits das nächste Maßnahmenpaket beschlossen werden.
Auch dieses Mal dürfte ein Embargo auf Öl- und Gasexporte Russlands zur Diskussion stehen. Und erneut scheint eine Umsetzung eines solchem Embargos am Widerstand einiger weniger Mitgliedsstaaten zu scheitern. Länder wie Deutschland und Ungarn sehen bei einem solchen Schritt die Energieversorgung gefährdet. Da sich alle 27 EU-Länder einig sein müssen, um ein Einfuhrverbot zu verhängen, bleibt ein generelles Energieembargo also weiterhin sehr unwahrscheinlich.
Die Wirkung dieser Maßnahme wäre jedoch enorm: etwa 60 Prozent der russischen Ölproduktion gehen in die EU, die Einnahmen des Ölhandels machen ca. 80 Prozent der russischen Staatseinnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäfts aus.
Chinas Wirtschaft gerät unter Druck
Mit der radikalen Abschottung von Millionen von Menschen versucht die chinesische Regierung weiterhin ihre Zero-Covid-Strategie durchzusetzen. Dennoch kommt es zu immer neuen Ansteckungen mit der Omikron-Variante. In Shanghai wurden am gestrigen Sonntag 26000 neue Fälle gemeldet, obwohl die Millionenmetropole bereits seit Wochen vollständig abgeriegelt ist. Auch andere Regionen und Städte melden immer neue Fälle und werden im Anschluss in den Lockdown geschickt.
Nun werden vermehrt Meldungen laut, dass es durch die Lockdowns zu wirtschaftlichen Problemen kommt. Verladungen an Häfen finden nur verzögert oder gar nicht statt, Raffinerien aus den betroffenen Gebieten reduzieren ihre Produktion. Unternehmer geben immer öfter an, dass es zu Problemen der Rohstoffbeschaffung komme, Lieferengpässe
seien die Folge.
China ist der größte Rohölimporteur der Welt, eine Schwächung der Wirtschaft hat die Möglichkeit, mittelbare Folgen auf dem Ölmarkt zu entwickeln. Es bleibt also abzuwarten, wie die chinesische Regierung mit der Entwicklung des Infektionsgeschehens auf Dauer umzugehen vermag und welche wirtschaftlichen Opfer sie bringen wird.