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Ölpreise bald bei 100 Dollar

von Christoph Warich

Die Ölpreise nähern sich immer weiter der 100-Dollar-Marke. Brent konnte zuletzt die 95 Dollar pro Barrel knacken.

Notierungen

ICE Gasoil Futures handelten zuletzt bei 959,00 Dollar. Brent handelt aktuell bei 94,96 Dollar und damit +0,39 Dollar zum Schluss Montag. WTI handelt momentan bei 92,43 Dollar.

Ölpreise auf dem Weg zur 100-Dollar-Marke

Die Ölpreise setzen ihren beeindruckenden Aufwärtstrend fort und bewegen sich unaufhaltsam auf die magische Grenze von 100 US-Dollar pro Barrel zu. Am Dienstagmorgen erreichte die Nordseesorte Brent, zur Lieferung im November, beeindruckende 95,15 US-Dollar pro Barrel, während ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) für die Oktober-Lieferung bis zu 92,55 Dollar kostete. Diese Preise markieren jeweils die höchsten Stände seit November des vergangenen Jahres. Im Vergleich zum Vortag stieg der Preis für Brent um etwa einen halben Dollar, während WTI knapp einen Dollar teurer wurde.

Seit Anfang Juli verzeichnen die Erdölpreise einen kontinuierlichen Anstieg, wobei sie um rund 20 Dollar oder mehr als 35 Prozent gestiegen sind. Dieser beeindruckende Preisanstieg ist vor allem auf das knappe Angebot seitens großer Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland zurückzuführen. Auf der Nachfrageseite hat sich die wirtschaftliche Lage in China zumindest leicht verbessert, während die von vielen Experten erwartete Rezession in den USA bisher ausgeblieben ist. In diesem Umfeld, in dem knappes Angebot auf eine robuste Nachfrage trifft, sind Preiserhöhungen kaum verwunderlich. Die Marke von 100 US-Dollar pro Barrel könnte somit bald Realität werden.

Saudi-Arabien verteidigt Ölkürzungen und kritisiert IEA-Prognosen

Beim World Petroleum Congress in Kanada hat der saudische Energieminister, Prinz Abdulaziz bin Salman, am Montag die Entscheidung seines Landes verteidigt, die freiwilligen Ölkürzungen von 1 Million Barrel pro Tag bis zum Ende des Jahres aufrechtzuerhalten. Dieser Schritt sei notwendig, um die weltweite Energiesicherheit zu gewährleisten und die Stabilität der Ölmärkte zu erhalten, so der Minister. Ein bestimmtes Preisniveau wurde dabei nicht genannt.

Abdulaziz äußerte Bedenken hinsichtlich der chinesischen Ölnachfrage, dem europäischen Konjunkturwachstum und den Maßnahmen der Zentralbanken zur Bekämpfung der Inflation. Aus diesem Grund werde Saudi-Arabien weiterhin "proaktiv, präventiv und mit vorbeugenden Maßnahmen" agieren.

In Bezug auf die jüngsten Äußerungen der Internationalen Energiebehörde (IEA) über einen erwarteten Angebotsmangel im vierten Quartal, aufgrund der Zusatzkürzungen von Saudi-Arabien und Russland, äußerte sich Prinz Abdulaziz skeptisch. Er betonte, dass Prognosen zur Angebot-Nachfrage-Dynamik nicht in Stein gemeißelt seien und sagte: "Es ist immer besser, meinem Motto zu folgen: ‚Ich glaube es, wenn ich es sehe."
Darüber hinaus kritisierte der Minister die IEA dafür, dass sie sich von einer reinen Prognoseinstitution zu einer Organisation entwickelt habe, die "politische Interessenvertretung betreibt."

Die Unsicherheit über die Zukunft der Ölmärkte und die Rolle Saudi-Arabiens in deren Stabilität bleiben somit bestehen, während das Land seine Ölkürzungen fortsetzt und auf eine klare Entwicklung der globalen Energienachfrage wartet.

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