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Ölpreisdeckelung in der Kritik

Erste Experten äußern ihre Bedenken zu einer Ölpreisdeckelung. Russlands Ölproduktion steigt derweil wieder an und liegt bald auf Vorkriegsniveau.


Notierungen

ICE Gasoil Juli handelte zuletzt bei 1195,50 Dollar. Das sind -23,50 Dollar zum Settlement des Vortages.
ICE Brent handelt momentan bei 116,26 Dollar und damit 0,00 Dollar zum Schluss Mittwoch. ICE WTI handelt bei 109,52 Dollar.


Was taugt die Ölpreisdeckelung?

Anfang der Woche starteten im Zuge des G7-Gipfels die Diskussionen der Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten Industrienationen zum Thema einer Ölpreisdeckelung für Importe russischer Energieträger, insbesondere Öl. Es sollen alle Möglichkeiten geprüft werden und zudem um die Unterstützung gleichgesinnter Länder geworben werden. Die Rede ist hier von Indien und China.

Erste Experten melden nun ihre Zweifel an der vor Allem von den USA unterstützten Maßnahme an, so auch Bjarne Schieldrop vom schwedischen Finanzdienstleister SEB.

Der Ölmarktexperte geht davon aus, dass der Vorschlag der G7 zur Ölpreisdeckelung eher zu einem gegenteiligen Effekt führen werde und rechnet damit, dass die Ölpreise auf über
200 Dollar ansteigen könnten.

Aufgrund der aktuellen Krisenlage und der Situation von hoher Nachfrage und schwachem Angebot seien die Risiken extrem hoch. Sollte Russland sind weigern, sein Öl zu einem gedeckelten Preis zu verkaufen, würden auf Anhieb über 2 Mio. B/T vom Markt verschwinden. Aller Voraussicht nach würde dies den Verbraucherländern mehr schaden, als Russland selbst.


Russlands Ölproduktion steigt an

Russlands Ölproduktion ist im Juni um knapp 5 Prozent auf durchschnittlich 10,7 Mio. B/T angestiegen. Dies berichtete die russische Tageszeitung Kommersant am gestrigen Mittwoch. Auch wenn die Produktion damit noch immer unter dem Vorkriegsniveau von Januar oder Februar liegt, nähert sie sich diesem wieder an. Vor dem Einmarsch in die Ukraine, und den daraus resultierenden Sanktionen, lag die Produktion bei rund 11 Mio. B/T.

Gleichzeitig sollen die russischen Exporte um 3,3 Prozent gesunken sein, wie Kommersant berichtet. Die hiesige Raffinerieproduktion sei saisonbedingt angestiegen.

Dennoch zeigen die Sanktionen der westlichen Welt ihre Wirkung. Daten der OPEC+ zeigen, dass Russland bereits im Mai fast 1,3 Mio. B/T hinter den eigenen Förderzielen zurückgeblieben ist. Die EIA geht davon aus, dass Russlands Ölproduktion mittelfristig um ca. 18 Prozent sinken wird: Von 11,3 Mio. B/T im ersten Quartal 2022 auf 9,3 Mio. B/T im letzten Quartal 2023.

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