Ölpreis trotz Fed-Entscheidung stabil
von Christoph Warich
Die Ölpreise bleiben momentan trotz angekündigter Drosselung der Anleihekäufe der Fed stabil. Auch eine mögliche Anpassung des Leitzinses brachte niemanden wirklich aus der Ruhe.
Notierungen
ICE Gasoil Januar handelte zuletzt bei 648,75 Dollar, +13,25 Dollar zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt derzeit bei 74,67 Dollar, +0,79 Dollar zum Schluss Mittwoch. ICE WTI handelt bei 71,56 Dollar.
Fed kündigt Zinsanpassung an
Jerome Powell, Chef der US-amerikanischen Notenbank Fed, hat gestern Abend eine schnellere Drosselung der Anleihenkäufe durch seine Institution angekündigt. Gleichzeitig ließ er durchblicken, dass im kommenden Jahr mehrfach an der Zinsschraube gedreht werden soll. Normalerweise würden solcherlei Ankündigungen für Panik und rasante Abstürze an den Börsen führen, der Dollar legte jedoch gestern kurzzeitig zu. Zwar verlor er kurz darauf doch an Boden, da das Leitbild des robusten Wirtschaftswachstums die Risikobereitschaft der Händler steigen ließ, doch die von Powell zur Aussicht gestellte Planungssicherheit beflügelte die Aktienmärkte im Allgemeinen. Hinzu kommt, dass mit diesem Schritt vorab schon gerechnet wurde. Die Aussagen des Fed-Chefs bestätigten nun die Vermutungen.
Da eine ähnliche Anpassung des europäischen Leitzinses wohl ausbleiben wird, dürften die Preise für das in Dollar gehandelte Öl durch die verteuerte Währung mittel- bis langfristig an Aufwärtspotential verlieren.
DOE-Bericht ohne Wirkung
Der vom DOE veröffentlichte Bestandsbericht vermeldete für die Woche zum 10. Dezember ein Rekordhoch bei der Gesamtnachfrage. Diese liegt dem US-Energieministerium zufolge bei 23 Mio. B/T. Zusammen mit den veröffentlichten Bestandsaufbauten sind dies eigentlich zwei preistreibende Faktoren, welche jedoch ohne große Auswirkungen auf die Märkte untergingen.
Weder an ICE noch an NYMEX wurden große Sprünge gemacht.