Ölpreis auf Langzeithoch
Ein Kriegsausbruch in der Ukraine wird immer wahrscheinlicher. Während die Börsenkurse einbrechen, steigen die Ölpreise immer weiter an.
Notierungen
ICE Gasoil März handelte zuletzt bei 843,50 Dollar und damit +20,50 zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt derzeit bei 99,05 Dollar. Das sind +3,66 Dollar zum Schluss Montag. ICE WTI handelt bei 94,70 Dollar.
Ukraine-Konflikt spitzt sich weiter zu
Im Laufe des gestrigen Tages hat der russische Präsident Putin die Separatistengebiete Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine als unabhängige Volksrepubliken anerkannt und damit das Minsker Abkommen von 2015 gebrochen. Kurz darauf wurden erste russische Einheiten in die Gebiete entsandt um dort „den Frieden zu wahren“, wie es in einem Dekret hieß.
Der Westen verurteilte diese neuerliche Provokation aufs Schärfste. Sowohl die EU als auch die USA kündigten auf Anhieb umfangreiche Sanktionen an. Auch wenn diese bislang noch nicht in Kraft getreten sind und sich wahrscheinlich vorerst auf die genannten Separatistengebiete beschränken werden, sind die internationalen Börsenkurse bereits eingebrochen. Das Gegenteil geschieht derweil bei den Ölpreisen: Brent ist schon jetzt knapp unter der 100 Dollar-Marke angelangt. Ein Verhängen weiterer Sanktionen könnte für neue Höchststände sorgen.
Auch wenn der aktuelle Einmarsch noch nicht als Invasion bezeichnet wird, stellt sich für Marktteilnehmer nun die Frage, inwiefern eine militärische Eskalation zwischen Russland und dem Westen die Öl- und Gasexporte Russlands beeinflusst.
Selbst wenn der Energiesektor aus dem Sanktionspaket ausgeklammert wird, verbleibt er aufgrund der europäischen Anhängigkeit als starkes Druckmittel in russischer Hand.
Die Richtung für die Öl-, Heizöl- und Benzinpreise zeigt derweil also tendenziell nach oben, andere Faktoren als die Ukrainekrise treten momentan stark in den Hintergrund. Sowohl Brent als auch WTI orientieren sich auf bereits hohem Niveau weiter nach oben. Und auch bei den Inlandspreisen ist mit deutlichen Preisaufschlägen im Vergleich zu gestern zu rechnen.