Ölfutures auf Kursrallye
von Christoph Warich
Gestern kam es sowohl an den Aktienmärkten als auch an den Ölbörsen zu einer Kursrallye. Grund dafür waren Aussagen des Fed-Chefs über die geplante Geldpolitik der USA.
Notierungen
ICE Gasoil Januar handelte zuletzt bei 731,75 Dollar und damit +5,75 Dollar zum Settlement des Vortags.
ICE Brent handelt bei 83,75 Dollar, das sind -0,15 Dollar zum Schluss Dienstag. ICE WTI handelt bei 81,39 Dollar.
Fed-Chef Powell schickt Märkte auf Rallye
Mit seinen Aussagen zur mittelfristigen Geldpolitik der Fed hat Jerome Powell gestern sowohl die Aktienmärkte, als auch die Ölfutures beflügelt. Dass die US-Notenbank zeitgleich die Geldpolitik straffen und der Inflation entgegenwirken möchte, ohne die konjunkturelle Erholung der USA zu gefährden, ließ die Kurse von Brent und WTI weit über die 80 Dollar Marke hinausschießen. Laut Powell sei es noch ein weiter Weg, bis man tatsächlich bei einer restriktiven Geldpolitik angelangt sei.
Erste Experten sehen darin zumindest für die erste Jahreshälfte noch eine Fortsetzung der aktuellen Wirtschaftspolitik, was insbesondere den Rohölpreisen zugutekommen dürfte.
EIA korrigiert Preisprognosen für 2022
Die EIA hat gestern Abend ihren aktuellen Short-Term Energy Outlook veröffentlicht und darin die eigenen Prognosen zu den Rohölpreisen für 2022 deutlich nach oben korrigiert. Das Statistikbüro des US-Energieministeriums sieht sowohl bei Brent, als auch WTI Preise, die beinahe 5 Dollar über den Vorhersagen aus dem Dezemberbericht liegen. Das Barrel der US-Sorte WTI wird demnach im Jahr 2022 durchschnittlich 71,32 Dollar kosten. Für die Nordseesorte Brent wird ein Durchschnittspreis von 74,95 Dollar erwartet.
Damit rechnet die EIA fürs erste Quartal mit einer steigenden Nachfrage, entgegen den Ansichten aus dem vergangenen Monat. Damals ging man allgemein noch von einer Überversorgung zu Beginn des neuen Jahres aus.
API meldet Bestandsaufbauten bei Benzin
Das American Petroleum Institute meldete für die Woche zum 7. Januar wenig überraschend Abbauten bei den landesweiten Rohölvorräten der USA. Mit diesem Rückgang der Bestände wurde im Vorfeld gerechnet. Überraschen konnte das API jedoch mit einem beträchtlichen Anstieg der Benzinvorräte. Um 10,9 Mio. Barrel sollen die Bestände in dieser Kategorie zugenommen haben. Das ist der fünffache Wert dessen, was die Analysten zuvor erwartet haben.
Genauere Daten zu den Vorräten, der Nachfrage und auch Import- und Exportdaten der USA werden wie üblich mit dem heute erscheinenden Wochenbericht des DOE erwartet.